OB-Dialog in Flingern-Süd „Murks bleibt Murks!“

Der 22. OB-Dialog fand am Donnerstag in Flingern-Süd statt. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) erlebte einen vorweihnachtlichen Abend im Kreise vieler Genossen. Parken, Müll und Verkehr waren aber schließlich auch noch Thema.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

18.30 Uhr, Donnerstagabend, An der Icklack: Draußen ist es kalt und nass. Nicht viele Bürger haben den Weg zum Dialog mit dem Oberbürgermeister gefunden.

Ein Teil der Besucher im Saal: SPD-Parteigenossen aus dem Stadtteil. Fürs Stadtoberhaupt gibt's zunächst ein Weihnachtsständchen von den Kids on Stage, die in der Freizeitstätte An der Icklack regelmäßig proben.

Der eigentliche Dialog beginnt erst im Anschluss. Es gibt Unmut über das neue Loft-Hotel, das am Stadtwerkepark entsteht. Autofans können ihr Gefährt hier künftig mittels Spezialaufzug mit aufs Zimmer nehmen. "Ich gehe auch lieber mit meiner Frau ins Bett als mit meinem Auto", witzelt der Oberbürgermeister. Aber es gebe nun einmal in einer Stadt wie Düsseldorf die unterschiedlichsten Lebensentwürfe.

Ein zentrales Thema des Abends: Die Parkplatzsituation. Das Thema kennt Geisel auch aus anderen Stadtteilen.

Ein Vorschlag aus dem Saal: Mehr Schrägparkplätze. Der Oberbürgermeister denkt längst in eine andere Richtung: Parkraumbewirtschaftung. Er sagt: "Wir können nicht zulassen, dass jeder mit dem Auto rein und raus fährt. Anlieger müssen anders behandelt werden als Besucher."

Er könne sich vorstellen, die Parkplätze im Quartier kostenpflichtig zu machen. Gleichzeitig hätten dann Anlieger die Möglichkeit, einen entsprechenden Parkausweis zu beantragen. "Der wäre dann teurer als jetzt." Dafür sei aber das Parkplatzangebot ein größeres. "Ich finde es richtig, dass öffentlicher Straßenraum nicht einfach kostenfrei jedem zur Verfügung gestellt wird!"

Beim Verkehr gibt es ebenfalls zwei Themen, die im Stadtteil besonders im Fokus stehen. Da wäre zunächst die Verlängerung der Moskauer Straße bzw. der Bau der geplanten Ortsumgehung in Richtung Lierenfeld.

Im Zuge der Baumaßnahmen fürs Grand Central auf dem alten Postgelände wird es - so vermutet Geisel - einen Anschluss an die Mindener Straße geben. Die ursprünglich geplante Ortsumgehung Oberbilk - hier ergänzt der SPD-Verkehrsexperte Martin Volkenrath - "wird mittelfristig nicht realisiert werden".

Ebenfalls problematisch: Die Toulouser Allee mit der Problemkreuzung Am Wehrhahn. Geisels Meinung ist da eindeutig: "Die ganze Toulouser Allee ist eine Missgeburt. Murks bleibt Murks!".

Man könne lediglich nachbessern, indem mit der Bebauung des Areals Worringerstraße/Gerresheimer Straße auch die Toulouser Allee durchgeführt würde, um dann in die Worringer Straße zu münden.

Ein anderes großes Thema in Flingern-Süd: Vermüllte Straßen. "Es wäre gut, wenn nicht nur die Innenstadt sauber gemacht würde, sondern auch ein Viertel wie Flingern", bemerkt eine junge Frau.

Vor allem Container-Standplätze seien immer wieder ein Problem. Selbst eine alte Matratze habe dort schon gebrannt. "Ist einem die Stadt lieb und teuer, lässt man sie nicht verwahrlosten", antwortet darauf der Oberbürgermeister und verrät: An den besonders problematischen Standorten sollen künftig unterirdische Anlagen entstehen. Dort gebe es die Probleme der Rundum-Vermüllung nicht.

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