Erster Bauabschnitt der neuen Stadtbahnlinie im Norden Lückenfüller U 81
Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der neuen Stadtbahnlinie U81 über 1,9 Kilometer vom Freiligrathplatz bis zum Flughafen sind in vollem Gange. „Mit der U81 schließen wir Lücken im Verkehrsnetz und entlasten die hochfrequentierten Strecken zur Messe, zum Flughafen und zur Merkur Spiel-Arena“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Mitte 2024 soll die Inbetriebnahme des neuen Streckenabschnittes erfolgen. Das erste Teilstück ist Kern einer Stadtbahnverbindung, die im Westen über die Arena hinaus über eine Rheinquerung mit Anschlüssen in Richtung Neuss, Meerbusch und Krefeld fortgesetzt werden soll. Nach Osten ist eine Verlängerung zum bestehenden Flughafen Fernbahnhof und weiter nach Ratingen geplant. „Schon in den 1990er-Jahren gab es diese Idee - und sie ist richtig, nämlich stadtregionsweit den ÖPNV durch dieses Projekt weiter zu denken und mit der Realisierung in Angriff zu nehmen“, meint Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke.
Der Rat der Stadt hatte 2013 mit breiter Mehrheit einen Bedarfsbeschluss für die Planung und Öffentlichkeitsbeteiligung des ersten Bauabschnittes gefasst. Die vorläufigen Gesamtkosten belaufen sich auf rund 256 Millionen Euro brutto. Aus dem laufenden Zuwendungsverfahren werden Fördermittel in Höhe von rund 180 Millionen Euro netto erwartet. Die abschließende Prüfung und der Beschluss des Zuwendungsgebers stehen noch aus.
Die Gesamtstrecke unterteilt sich in verschiedene Teilabschnitte. Ein Teil des ersten Abschnittes führt über vorhandene Gleise vom Freiligrathplatz in Richtung Norden. Von dieser Trasse zweigt die neue Linie ab. Sie überquert den Nordstern in Richtung Flughafen und endet am Flughafen Terminal in einem unterirdischen Bahnhof.
Unweit hinter der Haltestelle Freiligrathplatz wird das Rampenbauwerk Brücke Nordstern in Insellage zwischen den Gleisen der U79 errichtet. Über eine 118 Meter lange Rampe wird die Strecke auf die anschließende Brücke über den Nordstern geführt. Die verläuft vom Widerlager an der Lilienthalstraße über eine Gesamtlänge von rund 476 Metern bis auf das Flughafengelände nördlich der A44-Ausfahrt.
Weiter geht es über einen 182 Meter langen Damm, und eine rund 96 Meter lange Brücke, die schließlich über eine Rampe in einen mehr als 210 Meter langen Tunnel führt - zum U-Bahnhof Flughafen Terminal. Das unterirdische Bauwerk des U-Bahnhofes befindet sich unter der Ankunftsebene der zukünftigen Flughafenbebauung.
Immer wieder haben Anwohner in jüngerer Vergangenheit vor allem gegen den Brückenbau protestiert. Man möchte lieber eine Tunnellösung, auch um die nach eigenen Angaben ohnehin bereits hohe Lärmbelastung im Düsseldorfer Norden nicht noch anschwellen zu lassen. Im Frühjahr lehnte das Oberverwaltungsgericht einen Eilantrag der Anwohnerschaft jedoch ab. Cornelia Zuschke sagt zudem: „Die Tunnellösung ging aus verschiedenen Gründen nicht. Der Hauptgrund war die unglaubliche finanzielle Belastung, die für die Tunnellösung zu verzeichnen gewesen wäre.“
Alexander Führer, Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz Freie Wähler und Spitzenkandidat zur Bezirksvertretung 5, hält dagegen: „2014 wurde behauptet, der Tunnel würde bis zu 30 Millionen Euro teurer werden; in Wahrheit waren es keine neun. Und: Die jährlichen Betriebs-, Unterhalt- und Wartungskosten, die die Rheinbahn zu 100 Prozent alleine zu bezahlen hat, sind für die monströse Hochbrücke rund 500.000 bis 700.000 Euro teurer – Jahr für Jahr...“
Die Herstellung der Brücke über den Nordstern erfolgt in insgesamt 18 Bauphasen. Sie wird in einem weiten Bogen und auf fünf Stützen liegend über die Kreuzung Danziger Straße/ Autobahn A 44 geführt. Die Tunnelrampe, das Tunnelbauwerk und der U-Bahnhof werden in offener Bauweise hergestellt. Die Baugrubensicherungen durch Schlitz- und Trägerbohlwände übernimmt dabei eine wichtige Schutzfunktion. Sie verhindert, dass Erde in den unterirdischen Bau nachrutschen kann und dichtet dabei auch gegen das Grundwasser ab. Die Bauwerke werden vor Ort in Beton gegossen. Nach Fertigstellung des Rohbaus werden die Schlitzwände zurückgebaut und die Baugrube wieder verfüllt.
Die Leitungs- und Kanalbauarbeiten laufen seit Oktober 2019 und sind im Wesentlichen abgeschlossen. - Zur Durchführung der Rohbauarbeiten im Bereich Lilienthalstraße wird im September 2020 der Betrieb der U79 nur eingleisig laufen. Der Bau der Brücke beginnt ab Januar 2021 mit der Herstellung der Montagehilfskonstruktion für den Vorschub. Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2021 ist hier mit den ersten Arbeiten zu rechnen. An den Flughafenterminals starten die ersten wesentlichen Arbeiten im dritten Quartal 2021.
Die Stadt hat für Anlieger einen persönlichen Ansprechpartner benannt. Für alle Fragen, die mit den Bauarbeiten U 8 zu tun haben, steht Heinz Schulze unter Telefon 0211-89 93859 und E-Mail: u81.anlieger@duesseldorf.de zur Verfügung.