Düsseldorf vor dem Grand Départ Polizei lobt ab sofort die Fahrradfahrer
(ho) Bestrafen kann jeder. Ab sofort wird in Düsseldorf gelobt. Aber natürlich nur, wenn die Fahrradfahrer alles richtig machen. Möglich macht's der Start der Tour de France in Düsseldorf.
Polizeipräsident Norbert Wesseler kommt stilecht zum Pressetermin am Rheinufer: Behelmt auf dem Rad. Der Helm ist ihm wichtig. "Damit können schwere Verletzungen bei Unfällen verhindert werden!" Von Zeit zu Zeit brauche die Polizei Aktionen, um auf ein Thema aufmerksam zu machen.
Im Vorfeld der Tour de France geht es nun um Fahrradfahrer. "Rücksicht bei jedem Start - Grand Départ aber mit Égard" heißt die Kampagne. "Grand Départ" ist der Start der Tour de France, Égard bedeutet Rücksicht.
In der Praxis soll es bis zum 1. Juli so aussehen, dass Fahrradstreifen von Polizei und städtischem Ordnungs- und Servicedienst (OSD) Fahrradfahrer anhalten, die sich vorbildlich im Straßenverkehr benehmen. Neben einem Lob gibt es auch als kleine Belohnung ein Reflektorband.
Partner der Polizei bei dieser Aktion sind die Stadt Düsseldorf und die Verkehrswacht. Zumindest Letztere hat einschlägige Erfahrung mit Belobigungen. "Seit vielen Jahren bedanken wir uns mit unserer Ostereier-Aktion bei Autofahrern, wenn diese sich rücksichtsvoll verhalten", sagt Simon Höhner, Geschäftsführer der Verkehrswacht Düsseldorf. Auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche sieht "die Notwendigkeit, vorbildliches Verhalten zu unterstützen."
Und wie verhält man sich als Fahrradfahrer nun vorbildlich? "Indem man ein verkehrssicheres Rad fährt, einen Helm trägt, sich rücksichtsvoll verhält, nicht bei Rot fährt und die vorgegebene Infrastruktur nutzt", erklärt Höhner. Wobei der Helm natürlich keine Pflicht ist. "Aber das i-Tüpfelchen", wie der Polizeipräsident hinzufügt. Für die Düsseldorfer Polizei jedenfalls wird die Kampagne eine ganz neue Erfahrung. Denn: Gezieltes Lob im Rahmen einer Kampagne hat es noch nicht gegeben.
Aber wie sagt Polizeihauptkommissar Uwe Weidmann: "Die Polizei muss auch mal loben und nicht nur Geldstrafen kassieren." Apropos kassieren: Auf die Frage, wie viel diese Kampagne mitsamt Plakaten kostet kam von Simon Höhner die knappe Antwort: "Geld". Über die Kosten wolle man nicht sprechen.