Sporthalle im Untergrund

Not macht erfinderisch. Das gilt auch bei der räumlichen Erweiterung von Düsseldorfs Schulen. Bei einem Baustellen-Besuch mit Stadtdirektor Burkhard Hintzsche wird deutlich: Manchmal muss man für eine kluge Lösung auch sehr tief graben.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche steht vor der Baustelle am Goethe-Gymnasium. Hier entsteht erstmals eine Zweifach-Turnhalle unterirdisch. So bleibt Platz für weitere Geschosse und Parkmöglichkeiten oberirdisch.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/ Uwe Schaffmeister

700 Millionen Euro werden in einem Zeitraum von fünf Jahren bis 2022 in Düsseldorf in Schulbauten investiert. Von der Sanierung bis zur Erweiterung.

Die Arbeiten an vier Standorten wurden jetzt im Rahmen einer kleinen Pressetour vorgestellt. Neben Hintzsche sind auch Manfred Kornfeld, Geschäftsführer der Schulbaugesellschaft IPM, und Florian Dirszus, Chef-Koordinator der schulischen Hochbaumaßnahmen, dabei. Alleine an den vier Standorten Katholische Grundschule Essener Straße, Goethe-Gymnasium, Heinrich-Hertz-Berufskolleg sowie St. Peter-Schule und Regenbogenschule werden insgesamt 37,5 Millionen Euro verbaut.

So entsteht an der Essener Straße ein komplettes Vollgeschoss unterm Dach. Ein Aufzug wird an der Rückseite des Gebäudes installiert für die Barrierefreiheit. Rund 600 Quadratmeter neuer Raum entstehen so.

Am Goethe-Gymnasium gibt es sogar einen Zugewinn an rund 3.300 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Ermöglicht wird dies hier mit einer echten Premiere in Düsseldorf: "Die neue Zweifach-Turnhalle wird eingegraben", so Dirszus.

Oberirdisch entstehen weitere Geschosse sowie Parkfläche. Der Erweiterungsneubau wird ebenfalls barrierefrei und an das Bestandsgebäude angeschlossen.
Das Projekt, sagt Dirszus, sei schon 2011 fertig geplant gewesen, habe dann aber "ein wenig in der Schublade gelegen".

Am Heinrich-Hertz-Berufskolleg entsteht ein viergeschossiger Erweiterungsbau für rund 750 Schüler. Räumlich einbezogen wird hier auch das angrenzende Franz-Jürgens-Berufskolleg. Mit dem entstehenden großflächigen und zusammenhängenden Schulhof soll die Idee eines "Schulcampus" gefördert werden.
An der St. Peter-Schule und Regenbogenschule in der Jahnstraße hatte sich der Zustand der Fassade bereits seit 2008 verschlechtert. Um die schulischen Einschränkungen durch Baumaßnahmen möglichst gering zu halten wurde eine Fassadensanierung in mehreren Bauabschnitten entwickelt. Aktuell wird die Sanierung der Westfassade durchgeführt.

Insgesamt laufen Baumaßnahmen an etwa 50 Schulen in Düsseldorf parallel. "Bei dem Tempo, das wir vorlegen, sieht man jetzt auch, das was passiert", sagt Florian Dirszus nicht ohne stolz. Steigende Schülerzahlen - aktuell sind es insgesamt rund 80.000 - und der Ausbau des Ganztags machen das Tempo erforderlich.

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