Trauergruppe für Kinder

Der Verlust eines geliebten Menschen trifft schwer. Dann ist es gut, wenn man darüber reden und das Erlebte verarbeiten kann. Trauergruppen bieten die Möglichkeit dazu. Aber die meisten richten sich nur an Erwachsene.

Die Evangelische Beratungsstelle Altstadt der Diakonie Düsseldorf hat jetzt eine Gruppe für Kinder von 7 bis 13 Jahren ins Leben gerufen. "Kinder trauern anders", sagt Ulrike Wewer, Leiterin der Beratungsstelle. "Bei ihnen wechseln sich in der Trauer traurige und fröhliche Phasen schnell ab."

Deswegen aber zu glauben, Kinder trauerten weniger, sei ein Trugschluss. Wichtig sei es, die Trauerarbeit mit den Kindern auf deren Bedürfnisse abzustimmen. Während der zweistündigen Treffen gibt es deshalb Gespräche, kreative Angebote und freies Spiel. "Ziel ist, dass die Kinder den Verlust als Realität akzeptieren können und Antworten auf ihre Fragen finden. Sie können ihren Gefühlen Raum geben und erfahren, dass es andere gibt, denen es ähnlich geht", sagt Wewer.

Letzteres sei besonders wichtig, um die Isolation zu überwinden, in der sich viele der trauernden Kinder befinden. Was passieren kann, wenn die Trauer keinen angemessenen Raum bekommt, weiß Ulrike Wewer aus der täglichen Beratungsarbeit. Verlusterfahrungen in der Kindheit, die nicht gut begleitet wurden und die nicht in das eigene Leben integriert werden konnten, meldeten sich oft noch ein Leben lang. Trauer und der Umgang mit Verlust sind für alle Menschen eine lebenslange Aufgabe.

Die Trauergruppe will dabei helfen, diesen Prozess auf einen guten Weg zu bringen. Fünf bis sieben Kinder können in die Gruppe kommen. Im April soll die erste starten. Die insgesamt zehn Treffen finden alle zwei bis drei Wochen freitags von 16 bis 18 Uhr statt. Auch die Eltern oder andere Angehörige werden in die Trauerarbeit miteinbezogen, etwa bei Vorgesprächen oder Angehörigentreffen.

Mehr Informationen gibt es in der Evangelischen Beratungsstelle Altstadt, Telefon 0211 866 04 0 oder auf www.diakonie-duesseldorf.de/trauerarbeit