Bau eines Umwelthauses in der City Eine Umweltzentrale ist überfällig
Mehr als 40 Düsseldorfer Umweltorganisationen planen den Bau und Betrieb eines Umwelthauses als zentraler Anlaufstelle für zivilgesellschaftliche Akteure, Politik und Verwaltung.
Unter dem Motto „Umwelt (gehört) ins Zentrum“ stellten sie jetzt in der Pfarrkirche St. Peter am Kirchplatz ihr gemeinsames Vorhaben vor: ein Umwelthaus mit rund 4.000 Quadratmeter Fläche soll mitten in der Stadt umgesetzt werden.
„In den nächsten Jahren sind noch viele mutige Entscheidungen zu treffen, um den Umwelt- und Klimaschutz in der Stadt und im Land voranzubringen“, sagt Herry Rubarth, stellvertretender Vorsitzender des Umweltzentrum Düsseldorf e.V. „Einfacher ist dies im Dialog und mit dem Verständnis der Stakeholder, ganz besonders der Bevölkerung. ‚Umwelt ins Zentrum‘ kann mehr Raum für Klima- und Umweltschutz und für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft schaffen.“
Zwar existiert hinter dem ehemaligen Straßenbahndepot in Bilk seit 1996 das von der Stadt mit Unterstützung von Düsseldorfer Unternehmern eingerichtete Umweltzentrum. „Hierhin verirrt sich jedoch kaum jemand. Das bis heute genutzte Umweltzentrum wird auch aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten nahezu gar nicht von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Zudem ist das Gebäude ein Sanierungsfall“, so Rubarth.
Ein neues gemeinsames Haus, so die Initiatoren, soll die Basis für einen neuen Aufbruch bieten: ein Dach für alle Umwelt-Aktiven und für die, die sich informieren und engagieren möchten und nachhaltige Angebote nutzen wollen. Das Gebäude an sich soll Anschauungsobjekt und Leuchtturm für energieeffizientes und ökologisches Bauen stehen.
Dirk Jansen, NRW-Geschäftsleiter Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND NRW): „Die lokal aktiven Umweltinitiativen und die landesweit tätigen Naturschutzverbände spielen eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Diese muss gerade auch in der Landeshauptstadt durch ein Umweltzentrum viel sichtbarer werden. So ein Vorhaben muss sich die Stadt Düsseldorf einfach leisten.“ Der Klima- und Umweltschutz sei eine Zukunftsaufgabe, so Jansen. In Zeiten steigenden Umweltbewusstseins und aktiver Bürgerbeteiligung sei eine solche Umweltzentrale überfällig.
Seit etwa zehn Jahren gibt es Überlegungen, ein neues Zentrum zu schaffen. Jetzt startet die Realisierungsphase. Die Überlegungen konzentrieren sich auf zwei konkrete Standorte, deren Realisierung gerade parallel geprüft wird. Dabei handelt es sich um den Kirchplatz im Zentrum Bilks und den Caritas-Platz in Landtagsnähe. Der notwendige Finanzbedarf zur Errichtung des Gebäudes liegt bei etwa 13 Millionen Euro.