Von wegen Weichei-Truppe

Wie soll man das erklären? Nach einer 1:7-Klatsche in Augsburg zum Viertelfinal-Auftakt schien die DEG am Boden. Jetzt, zwei Spiele und zwei Siege (4:1, 3:4) später, gilt Rot-Gelb als Favorit der Serie.

Szene aus einem Vorrundenspiel DEG - Augsburg: Kevin Marshall (DEG) nimmt Andrew Leblanc (AEV) in den Schwitzkasten.

Foto: Homü

Der Düsseldorfer Anzeiger wagt vorm vierten Spiel gegen den AEV am Freitag (19.30 Uhr/ISS DOME) eine Analyse der kuriosen Serie.

Die wichtigste Erklärung für das 1:7 zum Auftakt liefert Trainer Harold Kreis: „Die Augsburger haben uns in diesem Spiel auf dem falschen Fuß erwischt.“ Was er meint? Die DEG war überrascht von der Härte der bayrischen Schwaben. Augsburg spielte hartes Play-off-Eishockey. Die DEG war noch im weniger aggressiven Vorrunden-Modus unterwegs – und bekam dafür ordentlich Haue. „Zum zweiten Spiel sind wir dann in der Serie angekommen“, blickt Kapitän Alex Barta zurück. Und in der Tat: So wild und aggressiv wie in den letzten beiden Spielen sah man die spielstarke und (deshalb) von einigen Konkurrenten als „Weichei-Truppe“ verspottete DEG selten. Die Belohnung sind zwei Siege und eine sehr gute Ausgangslage für die letzten Partien.

Was zusätzlich Mut macht: Die DEG hat trotz der Siege noch ordentlich Luft nach oben. Weder Torhüter Mathias Niederberger noch die zweite Sturmreihe um John Henrion, Ken Andre Olimb und Calle Ridderwall zeigen bisher das, was sie können. Lediglich die Paradereihe um Philip Gogulla (1 Tor/2 Vorlagen), Alex Barta (3/1) und Jaedon Descheneau (3/3) funktioniert schon.

Die über 10.000 Fans, die am Freitag in den Dome kommen, können sich in jedem Fall auf einen heißen, emotionalen Tanz freuen. Auch Trainer Kreis kündigt an: „Wir möchten den erfolgreichen Weg der letzten beiden Spiele weitergehen.“ Und dieser beinhaltete pure Emotion, Härte und unbändigen Willen. Die besten Zutaten für ein mitreißendes Eishockey-Spiel…