Stein auf Stein Brick Box in den Düsseldorf Arcaden

Hier ist Fantasie und Kreativität gefragt. Und nicht zuletzt die täglich wachsende Galerie im großen Schaufenster zeugt davon. Denn dort stehen rote Flugzeuge neben hohen bunten Türmen, rauchende Vulkane neben ganzen Fußballstadien.

Foto: Andreas Bretz

Allesamt gebaut von kleinen Architekten und Erwachsenen, die sich für einige Stunden in ihre Kindheit zurückversetzen lassen wollen.

Brick Box nennt sich der im Dezember in den Düsseldorf Arcaden eröffnete Popup-Store, der Freunde der kleinen bunten Lego-Steine aus Dänemark zum Bauen und Konstruieren einlädt.
1949 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen in Billund erfunden, gelten die genoppten Kunststoffquader heute weltweit längst als Spielzeugklassiker und sind, mittlerweile mitunter technisch höchst anspruchsvoll konzipiert und angereichert um unzählige Themenwelten, immer noch der Dauerbrenner in Kinderzimmern. Weniger beliebt beim Saugen oder nächtlichen Barfußkontrollgang der Bettruhe, dafür umso mehr beim Planen, Bauen und Konstruieren, faszinieren die bunten Steine durchaus auch Erwachsene. So zum Beispiel auch Christian Kurtenbach (31) und Till Wyszynski (34). Für sie gilt der Unternehmensname Lego, der sich ableitet vom dänische "leg godt" (spiel gut), als Garant für ein zeitloses Spielevergnügen.
Inspiriert von einem Besuch der "Legobaustelle" im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main, kamen sie bereits vor einigen Jahren auf die Idee ihres Konzepts der Brick Box. Ganz besonders die Haptik ist es, die Kurtenbach am Spiel mit den Steinen fasziniert. Ein Vergnügen, das die Brick Box-Macher mit ihrem für kurze Zeit ins Leben gerufenen Spielparadies auch anderen bereiten wollen. "500.000 Steine haben wir hier", erklärt Kurtenbach, "die einladen zum Bauen und Spielen". Die haben die Lego-Spielewelterfinder, die hauptberuflich als Unternehmensberater arbeiten, allesamt gebraucht zusammengekauft. Professionell gereinigt und nach Farben sortiert, können so die kleinen und großen Baumeister ihre angestrebten Modelle aus unterschiedlichsten Formen zusammensetzen.

Und so wird die Brick Box nicht nur von Kindern mit ihren Eltern oder Großeltern besucht, auch Schulklassen bauen dort unter Hilfestellung vormittags für einige Stunden Modelle aus Lego-Steinen. Als Vorbild gelten dabei oft Düsseldorfer Motive. Der Rheinturm etwa, das Stadttor, das Dreischeibenhaus oder der Schloßturm. "Häufig ist das Thema dann der Maßstab, unter dem sich die Kinder zunächst wenig vorstellen können", erklärt Kurtenbach. Er bereitet den Schulkassen deshalb Konstruktionspläne vor, die neben einem Foto des Bauwerks auch die reale Höhe, Breite und Tiefe liefern. Maßstabsgetreu verkleinert, wird die Höhe eines Bauwerks, dann in Lego-Steinen bemessen, dazu gereicht. "Die Konstruktion der Modelle selber aber übernehmen die Kinder", sagt der Lego-Begeisterte. Dabei geht es um Stabilität genauso wie um das detailgetreue Aussehen der Gebäude. Mit welcher Geduld, Kreativität und Präzision dies geschieht, ist erstaunlich.

Wie es nach Schließung der Interimsheimat in den Düsseldorf Arcaden mit der Brick Box weitergeht, können Christian Kurtenbach und Till Wyszynski zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Denn während sich die beiden für das Betreiben ihres Popup-Stores jeweils abwechselnd ihren Jahresurlaub genommen haben, ist die Resonanz auf das Lego-Vergnügen groß und ungebrochen. "Denkbar wäre auf jeden Fall, die Brick Box weiterzuführen", sagt Kurtenbach. Egal ob erneut als Popup-Store oder für Events, denn eines ist sicher: Das Spielvergnügen mit Lego-Steinen ist beliebt wie eh und je.

Bis 2.3.: Brick Box, Düsseldorf-Arcaden, Friedrichstr. 133, Düsseldorf

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