Wasserball DSC verspielt Vier-Tore-Führung

Den Wasserballern des Düsseldorfer Schwimmclubs reicht beim SV Lünen 08 auch eine Vier-Tore-Führung nicht zum Sieg. Am Ende trennt sich das Team von Andreas Schlagmann in der 2. Bundesliga West mit 11:11 von den Gastgebern.

Das DSC-Team wollte am letzten Sieg gegen den SV Krefeld 72 II anknüpfen und nach Möglichkeiten einen weiteren Sieg einfahren. DSC-Trainer Andreas Schlagmann hatte hierfür alle Mann beisammen. Im Tor lief nicht zuletzt aufgrund der starken Vorstellung im letzten Ligaspiel Bernd Heinen auf.

Im Lippebad wird auf einem engen Feld gespielt. Standesgemäß gibt es dort viele Tore zu verbuchen. Insbesondere die Gastgeber schließen häufig aus der 2. Reihe ab.

Das DSC-Team war auf den Gegner gut eingestellt und ließ in der Defensive wenig zu. Insbesondere wurden die Distanzschützen des Gegners gut in Schach gehalten. Treffer von Timo Gonzalez Rodriguez, Dirk van Kaathoven (2x) und Jonas Lindner brachten eine solide Zwei-Tore-Führung nach dem ersten Viertel.

Im zweiten Abschnitt konnten die Gastgeber noch einmal den Anschlusstreffer erzielen. Danach baute die Schlagmann-13 ihre Führung konsequent weiter aus. Zweimal Ogün Agirkaya und zwei weitere Treffer von Dirk van Kaathoven ließen die erste Halbzeit klar in Richtung des DSC-Teams verlaufen.

Nach der Pause fiel der DSC dann leider in die schlechten Muster aus dem letzten Ligaspiel zurück. Viele Spielzüge wurden nicht konsequent zu Ende gespielt und man machte durch die eigenen Fehler den Gegner unnötig stark. Zudem machten die Gastgeber nach dem Verlust zweier Spieler durch zu viele persönliche Fehler auch nur noch wenig Offensivanstalten, sondern konzentrierten sich verstärkt auf die eigene Defensivarbeit. Kamen sie aber gefährlich vor das DSC-Tor, so ließen die Gastgeber dem zwischenzeitlich eingewechselten Schlussmann Thorsten Plehn kaum Abwehrmöglichkeiten.

Langsam aber stetig schmolz der souverän erspielte Vier-Tore-Vorsprung dahin, was auch ein zwischenzeitlicher Überzahltreffer durch Bastian Lehmann nicht zu verhindern vermochte. Letztlich nutzten die Gastgeber eine sich bietende Überzahlsituation kurz vor Viertel-Ende, um sogar noch den Ausgleich zu erzielen.

Sich selbst um den Lohn der ersten beiden Viertel gebracht, fand die DSC-13 im letzten Viertel nur schwerlich zurück in die Spur. Die Gastgeber hatten ihre Taktik gefunden und machten dem Schlagmann-Team in der Offensive das Leben schwer. Mit einem gehörigen Motivationsschub aus dem letzten Viertel drehten die Lünener sogar die Partie bis kurz vor Schluss auf 11:10.

Der DSC konnte sich in dieser Phase vor allem bei Jonas Lindner bedanken, der durch zwei Überzahltreffer seine Mannschaft noch im Spiel hielt. Lindner war es dann auch, der rund 20 Sekunden vor dem Ende in einer weiteren Überzahlsituation den Ausgleich zum Endstand erzielen konnte.

Der DSC überstand im Anschluss noch eine weitere Unterzahlsituation verlor aber für das nächste Spiel leider Trainer Andreas Schlagmann, der sich zu einem emotionalen Gefühlsausbruch hinreißen ließund dadurch die rote Karte kassierte.

Der DSC stand sich ab einem katastrophalem dritten Viertel selbst im Weg und verspielte so leichtfertig eine doch sichere Vier-Tore-Führung. Statt zwei Punkten nimmt man so lediglich einen zurück nach Düsseldorf, wobei man gemessen am Spielverlauf im letzten Viertel auch glücklich darüber sein kann, überhaupt noch etwas mitgenommen zu haben.

"Es ist einfach schade, wie wir uns um den Lohn zweier sehr guter erster Viertel gebracht haben. Unser Gegner verliert im dritten Viertel sogar zwei Stützen und ausgerechnet in dieser Phase, wo man alles klar machen könnte, schleicht sich der Schlendrian ein. Vielleicht war hier der eine oder andere bereits geistig bei der Heimfahrt. Natürlich muss auch ich mich im Schlussviertel besser im Griff haben, aber so ist das eben, wenn man bei einem solchen Spielverlauf emotinal wird. Ich leide dann auch manchmal einfach zu sehr mit meinen Jungs oder ärgere mich über dumme Fehler", sagte Trainer Andreas Schlagmann.