„Wir können Spaß haben...“
Oliver Reck spricht davon, die „Droge Fortuna“ in sich aufgesaugt zu haben. Kann es für den Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten eine bessere Voraussetzung geben? Wie er mit seiner Beförderung umgeht und welche Ziele sich der 49-Jährige nun setzt, dazu äußerte er sich im -Interview mit dem Düsseldorfer Anzeiger.
Herr Reck, wie schwer waren für Sie die vergangenen Wochen angesichts dieser Hängepartie?
„Ich habe versucht, mich davon völlig freizumachen. Lieber wollte ich mich mehr auf die Aufgabe konzentrieren, die Mannschaft zu erreichen. Mit dem Verändern von Kleinigkeiten das Team mitzunehmen. Dabei habe ich mir weniger Gedanken um mich selbst gemacht, sondern mehr um den Verein und die Spieler. Und das war auch das Wichtigste in dem Moment. Als Person war ich da völlig unbedeutend. Meine Handlungen natürlich nicht.“
Mussten Sie sich zwischendurch etwas zügeln, was Äußerungen in der Öffentlichkeit angeht?
„Nein, das passt nicht zu mir. Ich gehöre nicht zu denen, die sich in den Vordergrund drängen müssen. Ich habe lange selbst auf dieser Bühne Fußball-Bundesliga gestanden und weiß, was wichtig ist. Das waren in den vergangenen Wochen die Mannschaft und der Verein, das haben wir alle erkannt.“
Jetzt sind Sie auch offiziell Cheftrainer. Was haben Sie sich vorgenommen?
„Die Fortuna ist ein traditioneller Verein, der mir unheimlich viel Spaß macht. Mit den Fans, diesem Stadion, diesem Verein und dieser Stadt. Ich möchte jetzt etwas zurückgeben, was ich bisher schon hier empfangen habe. Jetzt Cheftrainer zu sein, ist eine tolle Aufgabe, auf die ich mich sehr freue. Vor allem, weil ich glaube, dass ich etwas bewegen kann, dass ich etwas erreichen kann und wir erfolgreich sein werden.“
Gehört es auch dazu, dass Sie wieder diese Leidenschaft vorleben, die der Mannschaft aus dem Tief der vergangenen Saison geholfen hatte?
„Natürlich, denn wer im Fußball ohne Leidenschaft agiert, der hat keinen Erfolg. Leidenschaft gehört hier in Düsseldorf vielleicht noch mehr dazu als woanders.“
Wie weit waren Sie in den vergangenen Wochen schon in die Kaderplanung eingebunden?
„ Bei jedem Spieler war ich komplett mit eingebunden. Ob wir uns nun von einem getrennt oder einen neu verpflichtet haben. Wenn ich da als zukünftiger Trainer kein Mitspracherecht gehabt hätte, wäre wohl etwas falsch gelaufen. Wir haben alles in Abstimmung getan, die Gespräche waren sehr gut und zielorientiert. Wir wussten genau, was wir wollten und wen wir gesucht hatten. Vielleicht kommt auch noch der eine oder andere, aber wir sind schon auf einem guten Weg. Es ist ja auch noch etwas Zeit.“
Reicht denn die sportliche Qualität der Mannschaft für die kommende Saison schon aus?
„Dass sie über Qualität verfügt, hat sie in den jüngsten Spielen gezeigt. Wenn sie diese Qualität kontinuierlich abrufen kann in der nächsten Saison, dann werden wir viel Spaß haben und erfolgreich Fußball spielen. Genau das müssen wir aber jetzt wieder herauskitzeln, und das werden wir auch tun.“