"Da waren Menschen in den Altersheimen, die hatten kein Geld für ein Stück Kuchen in der Woche", sagt Engel erschüttert. "Da wurde jedes 10-Cent-Stück zweimal umgedreht oder sogar an der Sahne gespart." Von diesem Moment an entschließt sich der Unternehmer gemeinsam mit seiner Frau Ursula etwas dagegen zu tun.

"Wir wollten nicht reden, sondern anpacken." Gemeinsam mit der AWO startet die Engel-Stiftung, die bislang junge Wissenschaftler mit Stipendien ausgestattet und im Denkmalschutz aktiv war, das Projekt "Hilfe mit Herz."

Das Gesicht des Projekts ist Claudia Vehreschild: Seit November hat die pensionierte Lehrerin über Ärzte, Apotheken, Kirchen und Sozialdienste den Kontakt zu armen und vereinsamten, älteren Menschen, vor allem Frauen, gesucht. "Ich besuche diese Menschen, gehe mit ihnen spazieren, begleite sie zum Arzt oder biete einfach nur ein offenes Ohr", sagt Vehreschild.
Bei der AWO freut man sich sehr über das Engagement der Engel-Stiftung. "Die Scham bei den alten Menschen ist groß. Sie haben eine kleine Rente, vereinsamen und wissen gar nicht, welche Hilfen — auch finanziell — ihnen zusteht", erzählt Michael Kipshagen, Geschäftsführer der AWO Düsseldorf.
Läuft das Projekt in Rath gut, ist eine Ausweitung in andere Stadtteile denkbar. "Altersarmut gibt es auch in Oberkassel", gibt Peter-Michael Engel zu Bedenken.