Ein Chorkonzert, zum Weinen schön
Sollte ich jemandem danken, der mir die Tränen in die Augen treibt? Ich sollte.
Der Chor der Polizei, Chorrage, bekommt diesen Dank ausgesprochen für sein Konzert in der Waldorfschule Gerresheim, mit eigenen Interpretationen von "Tears in Heaven", "African Alleluia" und "Walking On Sunshine", aber auch für die Auswahl seiner Gäste, Adrian Kroneberger mit seinen gefühlvollen Balladen, und vor allem für den Auftritt des PolizeiFrauenChors Köln, der "Engel" von Rammstein intonierte und Campinos "Tage wie diese".
Die Menschen um die Vorsitzende Heike Lammersen und den Leiter Stefan Scheidtweiler arbeiten im Vorfeld so hart, dass am Tag des Konzerts selber alles so leicht aussieht und sich so leicht anhört und eine so entspannte Atmosphäre von Anfang an herrscht, dass sich sogar Besucher, die ihre Ehrenkarten auf dem Küchentisch vergessen haben, keine Sorgen zu machen brauchen, sie könnten am Eingang abgewiesen werden.
Der Chor Chorrage hat sich nach sieben Jahren endgültig freigeschwommen, seine Fan-Basis ist enorm, das Selbstbewusstsein steigt nach oben wie auf einer Tonleiter und im Spätsommer werden sich die Sängerinnen und Sänger erstmals einem Wettbewerb mit anderen Chören stellen.
Keineswegs geht es bei Chorrage nur ums Singen. Die Gemeinschaft und der Humor ist den Frauen und Männern genauso wichtig. Nach ihren Proben dienstags von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr in der Aula des Griechischen Gymnasiums am Heerdter Sandberg 12 in Oberkassel haben sie Sprüche des Chorleiters notiert: "Das klingt ja wie drei Bacardi-Cola", "Also bei der Stelle kommen die Schlüpfer geflogen" und "Singt hier bitte die trockene Variante".
Bei allem Spaß vergisst Chorrage nicht die Not in der Welt. Die Einnahmen des aktuellen Konzerts gehen an die Stiftung Sterntaler, die Kindern und Jugendlichen hilft, und deren Vertreterin Caroline Merz den Chor lobte, seine Leistung und seine Haltung. Da wäre also noch ein Grund gerührt zu sein.