Düsseldorfer Erinnerungszeichen

Wer an die Konzentrationslager der Nationalsozialisten denkt, denkt an Auschwitz, Dachau, Treblinka. An Düsseldorf eigentlich nicht. Das Projekt "Erinnerungszeichen für KZ-Außenlager in Düsseldorf" hat das nun geändert.

An der Kirchfeldstraße steht eines der fünf Erinnerungszeichen für KZ-Außenlager in Düsseldorf, das von Düsseldorfer Schülerinnen und Schülern entwickelt wurde.

Foto: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Festakt im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses. Schüler, Lehrer, Historiker, Stadtteilpolitiker - sie alle werden von Oberbürgermeister Thomas Geisel begrüßt.

"Konzentrationslager sind die zentrale Chiffre für den Terror des Nationalsozialismus. Wenig bekannt ist, dass es KZ-Außenlager gab", so Geisel. In Düsseldorf gleich fünf in der zweiten Hälfte des 2. Weltkriegs.
Wissenschaftlich damit befasst hat sich Dr. Peter Henkel. In der "Kleinen Schriftreihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf" entstand so Band 6 von 2016: "Die Düsseldorfer KZ-Außenlager".

Henkel machte deutlich: In fünf Außenlagern, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren, wurden tausende von Häftlingen der Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen im Auftrag der Stadt und der Firma Rheinmetall unter unmenschlichen Bedingungen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Deutlich erkennbar waren sie an ihren blau-weiß gestreiften Uniformen. Oftmals wurden sie für die lebensgefährliche Räumung von Bomben herangezogen.

In einem zweiten Schritt - nach Erscheinen des Buches sollten die ehemaligen Standorte der KZ-Außenlager durch einheitlich aussehende Erinnerungszeichen für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. In einem stadtweiten Schulprojekt erarbeiteten rund 100 Schüler von acht Schulen mit Unterstützung ihrer Lehrer und der Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte die Erinnerungszeichen. Beim Festakt im Rathaus, wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit übergeben.

Mit wie viel Engagement die Düsseldorfer Schülerinnen und Schüler am Wer waren, zeigt eindrucksvoll ein Filmbeitrag von Günther Otten. Er hält die vielen Gespräche, Überlegungen und Diskussionen in bewegten Bildern fest. Zeigt Dr. Peter Henkel und Astrid Wolters immer wieder bei der Begegnung mit den jungen Leuten. "Ich habe gar nicht gewusst, dass es so etwas in Düsseldorf gab", ist ein Satz der immer wieder fällt. "Gerade wir sollten dafür sorgen, dass es nicht in Vergessenheit gerät", sagt eine Schülerin im Film.

Mit ihren Erinnerungszeichen haben die Schülerinnen und Schüler das geschafft. Am Stoffeler Kapellenweg, an der Kalkumer Schloßallee, an der Schlüter-, Rather- und an der Kirchfeldstraße stehen jetzt die Erinnerungszeichen.