Holland-Räder geben Halt

Die Werkstatt für angepasste Arbeit (wfaa) beschäftigt jetzt auch Menschen mit Behinderung in Angermund. An der Wacholderstraße montieren überwiegend psychisch Erkrankte Fahrräder zusammen und erledigen einfache Büroarbeiten.

Die Beschäftigten der Werkstatt, wie hier Frank Berger (r.), montieren im neuen Betrieb in Angermund Holland-Räder. Bereichsleiter Thomas Saurbier beschäftigt dort aktuell 25 Menschen.

Foto: Patrick Jansen

Bisher waren die Sozial-Einrichtumngen vor allem im Düsseldorfer Süden zu Hause. Jetzt bietet man auch im nördlichsten Teil der Stadt behinderten Menschen Arbeit. In Angermund entstehen durch die aktuell 25 Beschäftigten Holland-Räder, andere wiederum erledigen Brief-Aufträge von Firmen, indem sie Briefe in die passenden Umschläge einsortieren. „Wir geben unseren Beschäftigten im geschützten Rahmen Halt. Nach einer Zeit kann sogar die Rückkehr in den regulären Arbeitsmarkt erfolgen“, erläutert wfaa-Geschäftsführer Thomas Schilder. Im vergangenen Jahr ist dieser Schritt sieben Menschen gelungen.

Der Großteil der Beschäftigten leidet unter so genannten psychischen Behinderungen: Schizophrenie, Zwangsstörungen, Depressionen oder Wahnvorstellungen. „Die Fluktuation ist bei chronisch Erkrankten bei uns sehr hoch“, sagt Abteilungsleiter Christian Benski.

Die Einrichtung in Angermund wurde schon im November 2014 geöffnet. Der behindertengerechte Umbau kostete rund zwei Millionen Euro. Auf 2000 Quadratmetern können hier bis zu 120 Menschen arbeiten. Die wfaa soll ein fester Bestandteil im Stadtteil werden. „Das braucht Zeit und muss wachsen“, sagt Schilder. „Wir beteiligen uns, wo es möglich ist. Zum Beispiel bei der Einweihung der Angermunder Straße, beim Dreck-Weg-Tag oder beim Nikolausmarkt“, erzählt Bereichsleiter Thomas Saurbier. Das ist im Stadtteil willkommen. „Wenn man den Menschen vermittelt, was die Werkstatt hier macht und welche Menschen hier arbeiten, dann ist das eine gute Sache“, lobt Bezirksvorsteher Stefan Golißa (CDU).

Ein weiterer Betrieb der Werkstatt für angepasste Arbeit entsteht zur Zeit in Rath an der Theodorstraße für fünf Millionen Euro. Er soll dann den Standort „Im Liefeld“ in Lierenfeld ablösen.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)