Stimmgewalt "The Voice of Germany" im ISS Dome

"In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes." — Dieser Ausspruch des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol aus dem Jahr 1968 ist in die Geschichte eingegangen; und wahr geworden.

15 Minutes of Fame: The Voice of Germany

Foto: Andre Kowalski

Warhol war sehr interessiert am Thema Ruhm. In seiner "Factory" im New York der 1960er- und 1970er-Jahre scharte er Künstler und Szenegrößen um sich und erhob sie in seinen Filmen und auf Happenings kurzerhand höchstpersönlich zu Superstars. Vielen seiner Weggefährten war dann auch tatsächlich eine kurzlebige Berühmtheit vergönnt — für Warhol keine Überraschung. Er war der Meinung, dass die Medien es einfach jedem ermöglichen können, berühmt zu werden und bewies damit einen sehr visionären Blick auf die weitere Entwicklung der Massenmedien.

Inzwischen sind Warhols vielbeschworene "15 Minuten Ruhm" nicht zuletzt durch die Sozialen Medien längst fester Bestandteil der globalen Populärkultur geworden: Influencer haben auf Instagram nicht selten eine Million Follower, aber auch Reality-TV-Formate und Casting-Shows sind aus dem modernen Fernsehen gar nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die Talentsuche im Bereich Musik gibt vielen Jugendlichen nicht nur in Deutschland die Möglichkeit, "15 Minuten Ruhm" für sich zu nutzen und ihrem Traum von der Karriere als Popstar ein Stückchen näher zu kommen. Über die Qualität der Stars und Sternchen, die derlei Formate hervorbringen, lässt sich allerdings streiten.
Die Geschichte deutscher Casting-Shows beginnt im Jahr 2000 mit "Popstars" beim Privatsender RTL ll, nur zwei Jahre später zieht RTL mit Dieter Bohlen an der Spitze einer stetig wechselnden Jury in "Deutschland sucht den Superstar" nach. Die Casting Show ist bis heute auf Sendung und erfreut sich immer noch größter Beliebtheit, obwohl die meisten ihrer Kandidaten ein eher fragwürdiges Gesangstalent auf der Bühne präsentieren.

Auf ein erheblich höheres Niveau hebt "The Voice of Germany" seit acht Jahren das Genre Casting-Show. Allein schon durch ein völlig anderes Konzept hat die Talentshow ein Alleinstellungsmerkmal: Die vierköpfige Jury, bestehend aus Größen aus dem Musikbusiness, sitzt mit dem Rücken zu den Kandidaten; jung und schön reicht demzufolge nicht, die Sängerinnen und Sänger haben ausschließlich ihre Stimme zur Verfügung, um die Jury von sich zu überzeugen. Und davon haben die Talente, die bei "The Voice of Germany" antreten, zumeist reichlich. Viele der Kandidaten bringen bereits hinreichend Bühnenerfahrung mit, sind professionelle Backgroundsänger oder Musicaldarsteller, obwohl auch immer wieder junge Ausnahmetalente mit kraftvollen und besonderen Stimmen Zuschauer und Jury gleichermaßen in ihren Bann ziehen können.

Am 18. Oktober startete die achte Staffel der erfolgreichsten deutschen Musikshow. Nach den sogenannten Blind Auditions, in denen die "Voices" mindestens ein Jurymitglied von sich überzeugen und Teil seines Teams werden können, beginnt nun am 27. Dezember der Live-Ableger "The Voice of Germany — Live in Concert" seine Tour durch 20 deutsche Städte. Immer mit dabei: Die vier Finalisten der TV-Sendung sowie zwei vom Publikum gewählte Wildcard-Gewinner, die, begleitet von einer Live-Band, die Zuschauer in den ausgewählten Konzerthallen des Landes von sich überzeugen können.
Am 28. Dezember gastiert "The Voice of Germany" im Düsseldorfer ISS Dome. Tickets gibt es auf eventim.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

28.12. ISS Dome, DEG-Platz 1/Theodorstr. 281, Düsseldorf

Die Querung
Wie kommt die U81 über den Rhein? Die Querung