922 Rettungsdienst-Einsätze an Altweiber in Düsseldorf

Bei kaltem aber sonnigem Wetter starteten viele tausende Möhne und Jecken bei ausgelassener Stimmung den Start in den Düsseldorfer Straßenkarneval.

Vor allem im Bereich der Altstadt verzeichnete die Feuerwehr Düsseldorf wie in den anderen Jahren auch einen Einsatzschwerpunkt. Ein Sturz eines jungen Mannes in die Düssel überschattet das Karnevalstreiben: Am frühen Abend des 8. Februars kam es im Bereich der Josef-Wimmer-Gasse zu einem Unfall.

Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte ein Mitte 20-jähriger Mann rund vier Meter tief in die Düssel und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu. Um 17.37 Uhr meldeten Passanten der Feuerwehr den Unfall im Bereich des Burgplatzes. Bevor die Einheiten der Feuerwehr eintrafen, hatten bereits Polizeibeamte mit einer Erstversorgung in dem eiskalten Wasser begonnen.

Der am Burgplatz tätige Sanitätsdienst und ebenfalls vor Ort anwesende Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes der Landeshauptstadt führten diese wichtige Versorgung bis zum Eintreffen der Feuerwehr fort. Höhenretter übernahmen die Bergung des Verletzten. Über eine Drehleiter konnte zügig eine Schleifkorbtrage in die Tiefe gebracht werden, womit die Person aus dem Bachlauf gerettet wurde und nach einer intensivmedizinischen Behandlung in einen Düsseldorfer Krankenhaus transportiert wurde. Der junge Mann zog sich bei dem Sturz lebensgefährliche Verletzungen zu.

Von Altweibermorgen 7 Uhr bis zum frühen Freitagmorgen 7 Uhr disponierten die Leitstellenmitarbeiter der Feuerwehr Düsseldorf insgesamt 946 (2017: 568) Einsätze. Zu 620 (2017: 441) Notfalleinsätzen und Transporten rückten die Rettungsdienstmitarbeiter der Feuerwehr sowie der vier Düsseldorfer Hilfsorganisationen aus.

Durch die Vorplanung der Feuerwehr und bis zu 139 Einsatzkräften des Sanitätsdienstes konnten so in den Unfallhilfestellen bis kurz nach Mitternacht 302 (2017: 134) Karnevalisten medizinisch versorgt werden, die häufigsten Ursachen waren Kreislaufprobleme und übermäßiger Alkoholkonsum.

Insgesamt 32 (2017: 24) unter 18-Jährige mussten wegen zu viel Alkoholgenuss behandelt werden. 99 (2017: 107) Jecken und Möhnen wurden zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Der Feuerwehr wurden bis Freitagmorgen keine (2017: 6) Schnittverletzungen mit Bezug auf Glasscherben in der Altstadt gemeldet. Ein Mitarbeiter des Sanitätsdienstes verletzte sich durch einen Sturz am Sprunggelenk und musste medizinisch behandelt werden.

Die großen Unterschiede zu den Einsatzzahlen im vergangenen Jahr sind darauf zurückzuführen, dass 2017 die Außenveranstaltung im Bereich der Altstadt aufgrund einer Sturmwarnung durch den Veranstalter bereits am Nachmittag beendet wurde und dadurch viele Feiernde schon den Heimweg angetreten hatten.

Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes war es ein intensiver Einsatztag: Am gestrigen Altweiberkarneval gab es, wie auch schon in den Vorjahren (seit 2011), 16 Sperrstellen in der Altstadt, die im Rahmen der Überwachung des Glasverbotes in mehreren Einsatzschichten über Tag und Nacht verteilt mit rund 220 Einsatzkräften besetzt waren.

Hierunter waren neben Einsatzkräften des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) und der Verkehrsüberwachung auch Verwaltungshelfer aus den anderen Abteilungen des Ordnungsamtes und Mitabeiter eines Security-Unternehmens.

Die meisten Besucher des Straßenkarnevals an Altweiber waren bestens informiert und führten keine Glasflasche oder Gläser mit. Daher waren die zur Entsorgung der Glasbehältnisse aufgestellten Container meist noch nicht mal bis zur Hälfte gefüllt. Diejenigen, die dennoch Glasflaschen mitführten, konnten deren Inhalt in (biologisch abbaubare) Plastikbecher umfüllen, die wie immer an jeder Sperrstelle zur Verfügung standen.Insgesamt wurden am 8. Februar insgesamt 55 Jugendschutzkontrollen durchgeführt. 39 Mal wurde der illegal mitgeführte Alkohol freiwillig vernichtet. 24 Minderjährige wurden beim Rauchen erwischt. Die noch mitgeführten Zigaretten wurden freiwillig von den Jugendlichen vernichtet.

Die Spezies der Wildpinkler war auch an Altweiber wieder unterwegs. Insgesamt wurden durch die Einsatzkräfte 66 Urinierer erwischt. Diese bekommen in den nächsten Tag per Post ein Schreiben übersandt, mit der Aufforderung für die begangene Ordnungswidrigkeit des Wildpinkelns ein Verwarn- bzw. Bußgeld zu zahlen. In elf Fällen wurde die Einsatzkräfte, zum Teil durch Widerstandshandlungen, bei ihrer Arbeit behindert. In allen Fällen wird nun ein Strafverfahren eingeleitet.

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