Angst vor dem Zahnarzt und Tipps zur Bewältigung
Steht ein Besuch beim Zahnarzt an, kämpfen viele Menschen mit der Angst. Ein Hauptgrund ist die Angst vor Schmerzen, ein anderer das Gefühl des Ausgeliefertseins. Wird die Sitzposition in eine Liegeposition verändert und das Tablett mit den Gerätschaften über den Körper geschwenkt, ist eine Flucht praktisch nicht möglich. Startet der Bohrer mit diesem furchterregenden, sirrenden Geräusch, geraten Angstpatienten spätestens jetzt regelrecht in Panik. Die gute Nachricht gleich vorweg: Es gibt Auswege aus der Angstfalle.
Gründe für übergroße Angst vor dem Zahnarzt
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die zur Dentalphobie – der Angst vor dem Zahnarzt – führen. Typische Gründe sind traumatische Erfahrungen bei einem Zahnarzt oder der negative Umgang mit dem Thema Zahn und Zahnarzt in der Familie oder im direkten Umfeld.
Tatsächlich geben rund 35 % zu, Angst vor dem Zahnarzt zu haben, doch nur etwa 5 % der Zahnarztpatienten leiden unter Dentalphobie. Für sie ist der Anruf beim Zahnarzt bereits eine große Hürde, der mit Angstschweiß oder schlaflosen Nächten verbunden ist. Die Angst vor dem Zahnarzt sollte nicht verharmlost werden, stattdessen ist ein offener Umgang damit für Betroffene hilfreich.
Die richtige Zahnarztpraxis finden
Um der eigenen Angst adäquat zu begegnen empfiehlt es sich, einen erfahrenen Zahnarzt auszuwählen, der im Umgang mit Angstpatienten Routine hat. Zwar gibt es bislang keine nachweisbaren Qualifikationen, die ein Angstpatient überprüfen könnte, doch ein offener Umgang mit dem Thema ist grundsätzlich ein gutes Indiz für eine Angstpatienten-freundliche Praxis. Der Zahnarzt Dr. Pantas in Düsseldorf präsentiert seine Praxis offen und transparent und erwähnt direkt auf der Startseite, dass die Behandlung von Angstpatienten zu seinem Spektrum innerhalb der Zahnmedizin gehört. Das ist ein guter Anfang, denn hier wird Zahnarztangst als normaler Bestandteil der Behandlungsroutine wahrgenommen. Wer einen neuen Zahnarzt sucht, kann weitere Kriterien überprüfen, um geeignete von ungeeigneten Praxen zu unterscheiden. Ein paar Tipps erleichtern die Entscheidung:
- Gibt es ein Video der Praxis? Nützlich für Angstpatienten ist die Möglichkeit, sich die Praxis vorab anzusehen. Ein Video auf der Website, welches die Räume und das Team zeigt, ist dabei hilfreich.
- Bei der ersten Kontaktaufnahme zu einer neuen Zahnarztpraxis sollten Betroffene die Sprechstundenhilfe über ihre Angst informieren. Dann kann sie dafür sorgen, dass genügend Zeit für den Ersttermin eingeplant wird und der Zahnarzt entsprechend vorbereitet erscheint. Wie reagiert die Sprechstundenhilfe bei der Terminvereinbarung auf das Thema Angstpatient? Ein behutsamer Umgang und ein kurzfristiger Terminvorschlag helfen dabei, die beängstigen Wartezeit zu verkürzen.
- Wie läuft der erste Termin ab? Angstpatienten sollten nicht zu einer Behandlung gedrängt werden. In ersten Termin beim neuen Zahnarzt sollte die Beratung im Vordergrund stehen. Nur, wenn der Angst Patient selbst bereit für eine Behandlung ist, startet der Zahnarzt mit der Untersuchung.
- Der Zahnarzt schlägt verschiedene Methoden der Entspannung vor und erläutert diese.
- Der Zahnarzt hat Erfahrung im Umgang mit Beruhigungsmitteln und Sedierungsmöglichkeiten sowie Eingriffen unter Vollnarkose.
- Ist es möglich, die Zahnarztpraxis vorab zu besuchen? Ähnlich wie die Uniklinik Düsseldorf, die regelmäßig Veranstaltungen für Kinder anbietet, um die Angst vor Arzt- und Krankenhausbesuchen zu lindern, ermöglichen manche Zahnarztpraxen auf einen unverbindlichen Praxisrundgang.
Vorbereitung auf einen Behandlungstermin
Steht ein Termin an, zum Beispiel weil eine Füllung erneuert werden muss, kann die Panik von Angstpatienten recht groß sein. Homöopathische Mittel zur Beruhigung, wie zum Beispiel Panik-Tropfen oder auch die Einnahme von beruhigenden Teesorten können helfen. Wenn Angstpatienten zu stärkeren Beruhigungsmitteln greifen wollen, sollten sie vorab mit dem Zahnarzt darüber sprechen. Andernfalls besteht die Gefahr von Wechselwirkungen.
Tipp: Eine Vertrauensperson kann einen Angstpatienten zum Zahnarztbesuch begleiten und beruhigend die Hand halten. Auch ist das Gespräch im Vorfeld des Behandlungstermins mit einer Vertrauensperson hilfreich für viele Betroffene.
Während der Behandlung: Das können Angstpatienten tun
Je nach Verfassung und Ausprägung gibt es verschiedene Ansätze, die Angst in den Griff zu bekommen. Ist die Angst vor Schmerzen sehr groß, sollte die lokale Betäubung beansprucht werden, bevor der Zahnarzt weitere Behandlungsschritte unternimmt.
Ablenkung durch Audio oder Video
Wenn Geräusche der Zahnarztinstrumente die Panik verstärken, können Hörbücher oder Musik helfen. Manche Zahnarztpraxen verfügen über moderne Videobrillen, über die während der Behandlung ein Film geschaut werden kann. Auf diese Weise werden zudem die Geräte ausgeblendet, die oft angstverstärkend wirken.
Häufige Pausen
Mit dem Zahnarzt lässt sich vor Behandlungsbeginn vereinbaren, dass häufige Pausen eingelegt werden. In der Pause erklärt der Zahnarzt dann, welcher Behandlungsschritt als nächstes ansteht.
Autogenes Training
Autogenes Training erfordert selbstverständlich eine längere Vorbereitung, doch wenn die Technik beherrscht wird, leistet sie gute Dienste. Mithilfe von autogenem Training gelingt es Patienten, sich in einen tiefentspannten Zustand zu versetzen, in dem die Umgebung sowie störende Aspekte ausgeblendet werden.
Progressiven Muskelentspannung
Mithilfe der progressiven Muskelentspannung können die Gedanken gezielt an bestimmte Stellen des Körpers gelenkt werden. Die Aufmerksamkeit befindet sich bei den Muskelgruppen, die angespannt und wieder entspannt werden. Progressiven Muskelentspannung kann zur Ablenkung genutzt werden.
Was tun, wenn die Angst trotzdem bleibt?
Falls keine der vorgeschlagenen Methoden hilft die Angst zu bewältigen, gibt es noch zwei weitere Wege: Zum einen können Angstpatienten um eine Vollnarkose bitten. In diesem Zusammenhang wird ein Anästhesist die Narkose individuell berechnen und vornehmen, um die Sedierung nicht tiefer als nötig zu gestalten. Eine langfristige Lösung ist das aber nicht, denn jede Vollnarkose birgt gewisse Risiken.
Zum anderen ist es denkbar, eine individuelle Psychotherapie zu durchlaufen. Die Erfolgsquoten liegen recht hoch und die Erfahrung zeigt, dass sich die Zahnarztangst schon mit wenigen Sitzungen stark verbessert. Insofern ist eine Psychotherapie der bessere Weg.
Krankenkassen zahlen bei vorliegender Diagnose Sonderbehandlungen
Betroffene sollten zuerst mit ihrer Krankenkasse telefonieren. Die Chancen stehen gut, dass diese die Kosten für Sonderbehandlungen für Angstpatienten übernimmt, denn Dentalphobie ist eine anerkannte medizinische Diagnose. Bescheinigt ein Psychologe die Dentalphobie, dann tritt die Kasse auch für die Kosten einer Vollnarkose, für die Behandlung mit Lachgas oder für andere Sedierungsformen. Die Kosten können hier von 100 € (Lachgas) bis zu 500 € (Vollnarkose) reichen. Für Angstpatienten ist das wichtig, denn normalerweise tragen Kassen nur die Kosten für die örtliche Betäubung.