DEG-Geschäftsführer Stefan Adam über das Saison-Aus und die Folgen für den Club „Es tut gleich mehrmals weh“

Der Schock sitzt tief bei der DEG. Am Dienstag wurde das komplette Saisonende wegen des Coronavirus verkündet. Es finden also keine Play-offs statt. Die DEG-Spieler haben ab sofort statt der „schönsten Eishockey-Zeit des Jahres“ Zwangs-Sommerpause. Der Düsseldorfer Anzeiger sprach mit DEG-Geschäftsführer Stefan Adam über die Situation.

DEG-Geschäftsführer Stefan Adam - „Es gab keine sinnvolle Alternative“.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Haben Sie den Schock schon verdaut, Herr Adam?

Noch nicht wirklich und ich denke, es wird auch noch eine ganze Zeit dauern.

Was bedeutet die Entscheidung für die DEG?

Die Absage der Play-offs tut verdammt weh – und das mehrmals in ganz unterschiedlichen Bereichen. Emotional, sportlich und finanziell.

Wie schlimm ist der finanzielle Schaden?

Dazu möchte ich mich jetzt nicht im Detail äußern. Klar ist aber, dass uns durch die Absage der Play-offs spürbare Einnahmen verloren gehen. Mehr noch: Wir haben Ausgaben für Prämien und Gehälter, aber keinen Spielbetrieb mehr. Das tut schon weh.

Waren Sie in die Entscheidung eingebunden?

Ja, als DEL-Gesellschafter wurden wir natürlich auf dem Laufenden gehalten.

Hätte es denn keine Alternative zu dieser drastischen Maßnahme gegeben?

Nein. Diese Entscheidung war auf Basis der ausgesprochenen Verbote alternativlos. Auch wir hätten uns eine andere Lösung gewünscht, so viel steht fest. Aber es gab keine sinnvolle Alternative.

Wie hat die Mannschaft davon erfahren? 

Als die Wolfsburger Spieler nicht in den Bus gestiegen sind, um zum Vor-Play-off-Spiel nach Ingolstadt zu fahren, glühten die Drähte bei den Spielern schon heiß. Ich habe dann kurz nach der finalen Entscheidung noch Harry Kreis, Kapitän Alexander Barta und seinen Co-Kapitän Marco Nowak angerufen. Alle waren sehr traurig – wie ich es auch bin.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben jetzt eine ganze Menge Arbeit vor uns. Wir haben viele Dinge zu klären, die diese Saison und den Einnahmenausfall betreffen. Dazu gilt es, die neue Saison gut vorzubereiten, was natürlich schwerer wird, weil die Euphorie der Play-offs ausbleibt, die immer wieder neue Sponsoren dazu bringt, uns als Verein zu unterstützen. Es ist sehr bitter, aber wir blicken voraus und hoffen, dass diejenigen, die die Verbote ausgesprochen haben, uns bei den in Aussicht gestellten Notfallpaketen nicht vergessen werden.

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