Umfassendes Konzept Kein Platz für Antisemitismus
Düsseldorf stellt sichgegen jegliche Form von Judenfeindlichkeit. Gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde hat die Stadt ein Konzept erarbeitet, um insbesondere an den Schulen antisemitische Tendenzen zu bekämpfen.
Mit einem umfassenden Konzept setzen sich die Stadt und die Jüdische Gemeinde gegen Antisemitismus zur Wehr. Nachhaltige Bildungsmaßnahmen, die Bündelung zivilgesellschaftlicher Projekte sowie zentrale Ansprechpartner gehören zu den Strategien, die ein Arbeitskreis entwickelt hat.
Dessen Hauptakteure, Schulverwaltungsamtsleiterin Dagmar Wandt, Michael Szentei-Heise, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde, und Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, präsentierten gemeinsam mit OB Thomas Geisel das Konzept: „Wir nehmen die Anzeichen für einen erstarkenden Antisemitismus sehr ernst – und das nicht erst seit gestern. Erstmals können wir eine umfangreiche und detaillierte Handreichung gegen Judenhass vorlegen. Sie soll dort wirken, wo Weichen für die nächste Generation gestellt werden: an den Schulen und in der Lehrerschaft.“ Damit setze man zugleich ein wichtiges Zeichen: „In Düsseldorf ist kein Platz für Antisemitismus.“
Bereits seit Mai 2018 besteht der Arbeitskreis „Antisemitismus an Düsseldorfer Schulen“, der nachhaltige Strategien im Kampf gegen Judenfeindlichkeit entwickelt. Ein zentrales Ergebnis dieses Arbeitskreises ist ein praktischer Ratgeber für Lehrende und Schulleitungen, der konkrete Handlungsempfehlungen gibt und Möglichkeiten außerschulischer Aktivitäten aufzeigt. Die Broschüre wird an alle Düsseldorfer Schulen verschickt.
Das Zentrum für Schulpsychologie hat außerdem ein Handlungskonzept entwickelt mit dem Titel „Tacheles! – Antisemitismus entgegentreten: Düsseldorfer Schulen als sicherer Ort für Kinder und Jugendliche jüdischen Glaubens“. Ziel ist es, die Schulen als verlässlichen und sicheren Ort für Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern jüdischen Glaubens zu etablieren.
Im Dezember 2018 beschloss der Rat eine Erhöhung des jährlichen städtischen Zuschusses an den Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte in Höhe von 60.000 Euro sowie einen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro an SABRA. Die „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“ ist eine Einrichtung der Jüdischen Gemeinde. Neben ihrer Rolle als Meldestelle bietet SABRA Hilfesuchenden und Interessierten persönliche Beratung, Präventionsprogramme für Schulen und Multiplikatoren sowie Monitoring diskriminierender Vorfälle.
Ferner hat die Stadt einen Referenten im Büro des Oberbürgermeisters als zentralen Ansprechpartner für Antisemitismus benannt und damit beauftragt, alle Akteure miteinander zu vernetzen. Diese Aufgabe hat Jörg Rütten, im OB-Büro für Jugend, Schule, Soziales und Gesundheit zuständig, übernommen.
Weitere Zielsetzungen sind ein enger Austausch und eine Vernetzung der Bildungsarbeit in der Mahn- und Gedenkstätte mit den weiterführenden Schulen. Daneben gibt es eine Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Verbänden oder Institutionen, die durch Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit, Bildungsprojekte und Begegnungskonzepte gegen Antisemitismus vorgehen.
Michael Szentei-Heise, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde: „Die Mitglieder in unserer Gemeinde fühlen sich in unserer Heimatstadt Düsseldorf sehr wohl. Ein anhaltendes Vorgehen von Verwaltung und Zivilgesellschaft gegen den leider zunehmenden Antisemitismus wird dazu führen, dass das auch in Zukunft so bleiben kann.“