Es geht ums Leben
Ein Kraftakt ist vollbracht: Düsseldorfer Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung stellen erste gemeinsame Broschüre für Menschen in ihrer letzten Lebensphase vor.
Das Ende des Lebens kann ein langer Weg sein. Auch die Beschäftigung damit. Eine Fachtagung in Düsseldorf 2010 bringt den Stein so richtig ins Rollen. Thema: Die verschiedenen Angebote palliativer Versorgung in Düsseldorf.
Palliative Versorgung ist Linderung und Hilfe, wo es keine Heilung gibt. Linderung von Schmerzen, aber auch von seelischen Nöten. Ziel ist der längstmögliche Erhalt von Lebensqualität.
Die Fachtagung 2010 wird Grundstein für das Netzwerk „Runder Tisch Palliative Versorgung in Düsseldorf“. „Schnell wurde für uns klar, dass wir die Ergebnisse unserer Treffen schriftlich niederlegen müssen“, so Ralic. Das Ergebnis liegt nun vor: „Gut aufgehoben - Palliative Versorgung in Düsseldorf“ heißt die Broschüre. Sie fasst die Angebote der Hospiz- und Palliativ-Versorgung in Düsseldorf zusammen, erklärt die wichtigsten Begriffe, gibt eine Übersicht über Institutionen und Adressen, erläutert aber auch Hilfsangebote für Angehörige und Freunde.
„Es ist nicht einfach, so viele verschiedene Institutionen zusammen zu bringen“, sagt Monika Hofmeister vom Hospizverein Düsseldorf-Nord. Für sie ist aber auch klar, weshalb dieser Runde Tisch erfolgreich ist: „Hier sitzen nur Leute aus der Praxis.“ Das Thema palliative Versorgung wird künftig einen größeren Stellenwert erhalten. „Wir haben es bei unserer Arbeit vermehrt mit jüngeren Menschen zu tun, die beispielsweise an Krebs erkranken. Die gängige Altenbetreuung kann diese Menschen nicht versorgen.“ Auch die Vielzahl von Single-Haushalten sorgt für veränderten Bedarf in der Versorgung. Um etwa einer Vereinsamung bei Erkrankung entgegen zu arbeiten.
Wie hoch der tatsächliche Bedarf einer palliativen Versorgung in Düsseldorf ist, das muss noch herausgefunden werden. „Rund 7.000 Menschen sterben in Düsseldorf jährlich“, sagt Dr. Susanne Hirsmüller, Leiterin des Hospiz am EVK. Nun geht es auch darum, gezielt zu erheben, wie hoch hier der Versorgungsbedarf ist. „Gefühlt reicht der derzeitige Stand nicht aus“, so Hirsmüller.