IHK-Konzept will der Pendlerstadt Düsseldorf gerecht werden „Tragfähige Straßen“

Der Verkehr in Düsseldorf muss sowohl für Pendelnde als auch für den Güter- und Wirtschaftsverkehr effizient funktionieren, meint die IHK Düsseldorf und hat jetzt ein Kernstraßenkonzept vorgestellt, um aufzuzeigen, wie dies angesichts der Verkehrswende, realistisch gelingen könne...

Ein „Kernstraßenkonzept“ der IHK will Konfliktpunkte zwischen Rad- und Autoverkehr identifizieren und die Mobilitätswende „durchdacht“ angehen.

Ein „Kernstraßenkonzept“ der IHK will Konfliktpunkte zwischen Rad- und Autoverkehr identifizieren und die Mobilitätswende „durchdacht“ angehen.

Foto: ADFC Düsseldorf

(SP) Kammer-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen betont, dass die IHK als Mobilitätspartner der ersten Stunde die Verkehrswende unterstützt. „Wichtig ist hierbei jedoch eine realistische Priorisierung einer Nutzung der Verkehrswege durch unterschiedliche Verkehrsträger.“

Der Verkehr in Düsseldorf sei ein relevanter Wirtschaftsfaktor: Etwa 325.000 Pendlerinnen und Pendler fahren täglich mit dem Auto (70 Prozent) oder mit öffentlichem Nahverkehr in die Stadt. Berghausen: „Das sind Gewerbesteuereinnahmen von über 800 Millionen Euro pro Jahr. Für den Wirtschaftsverkehr in Düsseldorf sind wortwörtlich tragfähige Straßen ein wichtiger Standortfaktor“.

Das Konzept, das die IHK vorgestellt hat, umfasst neben Autobahnen, Bundes- und Kraftfahrstraßen auch hochbelastete innerstädtische Hauptstraßen sowie für den Schwerverkehr relevante Fahrwege. Denn Düsseldorf sei nicht nur eine Pendlerstadt, sondern Ziel von tausenden Fahrten zur Versorgung von Wirtschaft und Bevölkerung. „Vom kleinen Transporter bis zum Vierzigtonner ist alles dabei“, so Berghausen weiter. Die Logistik bringe Dinge des täglichen Bedarfs, Baumaterialien und Vorleistungsprodukte in die Stadt. Entsorgungsunternehmen sorgten dafür, dass Düsseldorf sauber bleibt.

Die IHK hat nach eigenen Angaben im städtischen Netz nun Abschnitte identifiziert, die für den funktionierenden Wirtschaftsverkehr elementar und in denen neue Radwege gleichermaßen gut möglich sind und zudem untersucht, wo die Errichtung eines neuen Radwegs zu Konflikten führt.

Ausreichende Kapazitäten für Radwege gibt es aus Sicht der Kammer etwa auf der Toulouser Allee; auch auf der Erkrather Straße seien nach Analysen wenige Konfliktstellen zu erwarten. Anders sehe das etwa mit geplanten Radfahrstreifen auf der Ronsdorfe Straße oder der Reichswaldallee aus - diese Abschnitte weist das IHK-Konzept als kritisch aus. Auch in den anderen Bereichen des Kernnetzes gebe es Potential für Konflikte und Kapazitätseinschränkungen. Darum zeige man Optionen für die Verlagerung von Autoverkehr aus anderen Bereichen auf, in denen etwa neue Radwege gebaut wurden.

„Für uns ist wichtig zu betonen, dass wir das Kernstraßennetz vorstellen, um für alle Verkehrsteilnehmenden einen reibungslosen Verkehrsfluss und zugleich eine tragfähige und realistisch durchdachte Mobilitätswende miteinander zu vereinen“, so Berghausen abschließend.

Zoos in NRW
Koala, Giraffe, Elefant & Co. Zoos in NRW