Irritation der Irritation

Die 18. Gerresheimer Kunstausstellung des Kulturkreises Gerresheim ist in der Basilika St. Margareta eröffnet worden; der Andrang war groß. Die Schau läuft noch bis Sonntag, geöffnet im Gerricusstift an der Gerricusstraße am Donnerstag und Freitag, 7. und 8. September 16.30 bis 18 Uhr und am Samstag und Sonntag, 9. und 10. September von 10 bis 18 Uhr.

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Optische Täuschungen stehen im Fokus der von Dr. Beate Johlen-Budnik grandios konzipierten Ausstellung. Passend dazu präsentierte der Konzert-Flötist Klaus-Peter Riemer seine Komposition von 1987 "Vogelrufe", in der er den Ruf von Gelbspötter, Kuckuck und Nachtigall imitierte. Auch der Ort war dafür wie geschaffen: Das Kirchenschiff lieferte eine Klangkulisse wie im Wald. Überhaupt hat sich dieser Auftaktveranstaltungsraum schon bewährt, er macht die Kunstausstellung wirklich groß.

Frau Johlen-Budnik griff in ihrer Einleitung auf die Bibel zurück: "Die Täuschung ist, mit Paulus von Tarsus gesprochen, sozusagen der Dorn im Fleische unserer Wirklichkeit." Sie verwirre und unterbreche unsere Gewohnheiten, so dass sich jeder zu einer eigenen, neuen Stellungnahme gezwungen sieht. "Die Täuschung ist eine legitime Praxis, in der eine Kultur sich selbst erkennt."

Dem versuchten die Besucher anschließend nachzuspüren, als sie im Stiftssaal die Arbeiten der Künstler in Augenschein nahmen, die "Reflektion (St. Margareta)" von Hans Christian Rüngeler etwa oder von Sabine Linnemeier "Eule oder Rücken an Rücken", "Zugfleuge im Überschallknallmodus" von Dorothee Büsse, "Flokati" von Maria Lentzen und die vielen anderen. Am besten machen sich Interessierte aber selbst ein Bild.

Die einzige zusätzliche Irritation zeigte sich für den Berichterstatter in der selbstaufgeworfenen Frage: Sollte Kunst heutzutage nicht immer irritieren?