Aber: Der Radweg Joseph-Beuys-Ufer stellt noch nicht ganz zufrieden „Deutlich verbessert...“
Das Joseph-Beuys-Ufer war zuletzt Experimentierfeld für Pop up- und vorübergehende Sommer-Radwege - hier schieden sich die Geister der Verkehrswende. Mitunter unversöhnlich. Nun steht seit wenigen Tagen an einer hoch frequentierten Route in der Innenstadt ein neuer Radweg zur Verfügung.
„Wir werten den vielbefahrenen Rheinradweg mit Abschluss des Umbaus weiter auf“, so OB Stephan Keller. „Er wird sowohl von Pendlern, als auch von Freizeitradlern gerne genutzt. Das zeigt die Zählstelle am Mannesmannufer bei der 2021 bereits fast eine Million Radfahrende registriert worden sind.“
Grundsätzlich zufrieden ist auch der ADFC in Düsseldorf. „Wir freuen uns, dass der Radweg nicht mehr über Baumscheiben gelegt wurde und breiter ist als in früheren Planungen dargestellt“, so Lerke Tyra, Vorsitzende des Fahrradclubs. „Auch der Belag ist sehr angenehm zu radeln. Hier wurde eine deutliche Verbesserung geschaffen.“ Dennoch gebe es weiteren Handlungsbedarf...
„Mit der neuen Aufteilung des Seitenraums am Joseph-Beuys-Ufer haben wir mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr geschaffen, ohne die Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr zu verringern. Gerade an dieser Hauptverkehrsachse spielte dies eine wichtige Rolle“, erläutert Mobilitätsdezernent Jochen Kral. „Radfahrende können nun den, in rotem Asphalt angelegten 2,75 Meter breiten Zweirichtungsradweg nutzen, der getrennt vom Fußverkehr verläuft.“
Zudem habe die Fertigstellung der Arbeiten einige Wochen früher realisiert werden können als ursprünglich geplant. So mache die Baustelle rechtzeitig Platz für den zunehmenden Weihnachtsverkehr. „Insbesondere die stark belasteten Hauptrouten haben wir mit Aussicht auf den vorweihnachtlichen Verkehr mit unserem Baustellenmanagement im Blick. Nur absolut notwendige und verkehrssichernde Baustellen finden zu dieser Zeit statt“, erklärt Kral.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Düsseldorf (ADFC Düsseldorf) fordert, ein Stück des neuen Radwegs am Joseph-Beuys-Ufer mit einer zusätzlichen Schutzeinrichtung gegenüber der stark befahrenen Fahrbahn zu sichern. „Wir möchten, dass rot-weiße Pfosten, eine Glaswand oder ähnliche Elemente zwischen Fahrbahn und Radweg aufgestellt werden“, erklärt Lerke Tyra, Vorsitzende des Düsseldorfer ADFC. „Richtung Messe radelt man quasi im Gegenverkehr eng an schnell fahrenden Autos vorbei. Das ist Stress an diesem ansonsten bequemen neuen Radweg – die Baustellen-Baken haben gezeigt, wie es gehen könnte.“
Als weitere Optimierung schlägt der Radclub vor, nachträglich Richtungspfeile und eine gestrichelte Mittellinie aufzubringen. „Wir haben beobachtet, dass Radfahrende - vor allem Kinder - immer wieder vergessen, dass es sich hier um einen Zwei-Richtungs-Radweg handelt“, so Lerke Tyra. „Die Richtungspfeile und die Mittellinie bringen gerade bei starker Nutzung mit viel Gegenverkehr optisch mehr Sicherheit und helfen, Kollisionen zu verhindern.“
Neben dem neuen Zweirichtungsradweg hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss zudem die Realisierung einer Rampe unterhalb der Oberkasseler Brücke beschlossen. „Die Rampe wird Teil unserer ersten Radleitroute und ergänzt zusätzlich die Radhauptroute entlang des Josep-Beuys-Ufers“, berichtete Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement. „Sie ermöglicht es, zukünftig den Rad- und Fußverkehr von der Rheinpromenade auch über das Tonhallenufer und Robert-Lehr-Ufer zu führen, über die die Nord-Süd-Radleitroute ‚West‘ führen wird.“
Mit den so genannten Radleitrouten will die Stadt einen Fokus auf strategische Verbindungsachsen setzen, die der Radverkehr intuitiv als durchgehende, bevorzugte Verbindungen versteht. Die erste beschlossene Radleitachse „West“ führt vom Südring bis Arena und Freiligrathplatz über Völklinger Straße, Rheinufer (Tonhallenufer und Robert-Lehr-Ufer), Rotterdamer Straße, Niederrheinstraße. Diese Radleitroute soll den Radschnellweg Neuss/ Langenfeld im Süden ergänzen und schließt an den geplanten Radweg entlang des Südrings zwischen Südbrücke und Völklinger Straße an.