Die Messe lässt „Corona-Federn“ und sieht Handlungsbedarf „Vorne mitspielen“
Die Messe Düsseldorf hat im zweiten Pandemiejahr bereits mehr Veranstaltungen organisieren können als im Vorjahr, darunter drei Neuveranstaltungen im Ausland. 2022 wird die Gesamtzahl der Messen nach Anagben des Unternehmens aufgrund der sich abzeichnenden endemischen Lage und des voranschreitenden Impfgeschehens nochmals steigen.
Nach der Absage der weltgrößten Wassersportmesse boot Düsseldorf im Januar hat man die nachfolgenden sechs Messen in den Frühsommer 2022 verschoben. OB und Aufsichtsratchef Dr. Stephan Keller betont: „Wir blicken zuversichtlich auf ein veranstaltungsreiches Messejahr 2022. Ab dem Frühsommer erwarten Gesundheitsexperten ein niedrigeres Infektionsgeschehen und damit mehr Personen, die nach Deutschland einreisen und an den Messen teilnehmen können.“
Gleichwohl weist der vorläufige Jahresabschluss 2021 Umsatzrückgänge um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Unternehmensgruppe wird voraussichtlich rund 102 Millionen Euro (2020: 136,8 Millionen Euro) erwirtschaften; bei der Messe Düsseldorf GmbH werden es rund 93 Millionen Euro sein (2020: 126 Millionen Euro). Jedoch weise die Messe Düsseldorf GmbH mit 361 Millionen Euro ein nach wie vor hohes Eigenkapital auf, so Wolfram N. Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung. Die Eigenkapitalquote liege mit rund 50 Prozent (2020: 64 Prozent) weiterhin auf einem hohen Niveau.
Dennoch wirkt man den finanziellen Herausforderungen durch Covid-19 mit Kosteneinsparungen entgegen: Kurzarbeit, Neueinstellungen und Nachbesetzungen wurden auf ein Minimum reduziert, befristete Verträge laufen aus und langfristig wirksame Altersteilzeitmodelle werden angeboten. Die Mitarbeiterzahl ist so von durchschnittlich 709 im Jahr 2020 auf 655 im Jahr 2021 gesunken. „Um in der internationalen Messewelt weiter vorne mitspielen zu können, müssen wir uns weiterentwickeln. Das liegt nicht allein an Corona – aber auch bei uns wirkt die Pandemie als Beschleuniger von Themen und Maßnahmen“, sagt Diener.
Die Messe Düsseldorf hat sieben Handlungsfelder definiert, auf die sie in den nächsten Jahren – bis Ende 2025 – den Fokus setzt: globale Geschäftsentwicklung, Neuentwicklung von Messethemen und Services, Stärkung des Vertriebs, digitale Transformation, Unternehmenskultur, Messegelände der Zukunft sowie die Struktur- und Prozessoptimierung. „Jedes Handlungsfeld wird von einem interdisziplinären Expertenteam inhouse vorangetrieben“, erklärt Diener. „So kann die fachliche Expertise aus verschiedenen Bereichen, Projekten und Schnittstellenabteilungen in operative Erfolge umgesetzt werden.“