D.Live präsentiert Rheinmetall als Sport-Partner „Euer Ernst?“
Neues Engagement des Düsseldorfer Rüstungs- und Autozulieferkonzerns Rheinmetall im Sport der Stadt schlägt Wellen. Der Vermarkter D. Live hatte Ende vergangener Woche gemeldet, dass Rheinmetall eine entsprechende Vereinbarung getroffen habe. Kritik daran kam prompt...
Demnach wird der Konzern, der seit 130 Jahren in Düsseldorf beheimatet ist, künftig Premium-Partner des Bergischen Handball-Clubs (BHC), der zuletzt sein Bundesligaspiel gegen Kiel im PSD Bank Dome absolvierte. Weitere Partnerschaften, so Marcel Ortmanns von D Live, ergänzten den Einsatz der Firma: So würden auch die Capitol Bascats (1. Damen Basketball-Bundesliga), die Nachwuchsarbeit des HC Düsseldorf (Handball) sowie neue Trendsportarten unterstützt. Rheinmetall werde „Official Partner“ der Sportstadt Düsseldorf sein, trete bereits als Förderer kultureller Veranstaltungen auf.
Die Partnerschaft mit dem Handballverein soll in gemeinsamen Auftritten und Aktionen ihren Ausdruck finden: Bei den Heimspielen des BHC durch LED-Bandenwerbung, einem Boden-Branding und der Einbindung in Kommunikationsmaßnahmen. „Mit dem neuen Engagement hier unterstreichen wir unsere Verbindung zum Standort und zur Region. Zudem ist es uns ein zentrales Anliegen, als Teil der Stadtgesellschaft in Düsseldorf auch Verantwortung zu übernehmen und uns für ein gutes soziales Miteinander zu engagieren“, sagt Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. „Menschen, die sportlich aktiv sind und zudem das Vereinsleben in unserer Stadt stärken, verdienen jede Unterstützung.“
Für die Landesvorsitzende der NRW-Grünen, Mona Neubaur, jedoch von der falschen Seite. Sie reagierte via Twitter noch am Tag der Bekanntgabe mit Kritik. „Rheinmetall als Sponsor (!) für den Düsseldorfer Sport? Rheinmetall?“, schrieb sie und ergänzte den Tweed mit einer Frage in Richtung Stadt und Sportstadt gerichtet: „Ob das Euer ernst ist?
Anders sieht das Ratsherr Stefan Wiedon (CDU): „Rheinmetall ist ein etabliertes Unternehmen, großer Arbeitgeber in der Stadt – und zahlt eine Menge Gewerbesteuer“, so Wiedon gegenüber der Rheinischen Post. „Die Kämmerei nimmt dieses Geld gerne.“ Es dürfe einem Verein natürlich freistehen, ob er Geld von einem Sponsor nehmen und die entsprechende Gegenleistung bringen wolle.
Rheinmetall beschäftgt rund 25.000 MitarbeiterInnen und war 2019 mit knapp vier Milliarden Euro Umsatz im Verteidigungssegment (Gesamtumsatz 6,2 Mrd. Euro) laut Handelsblatt der größte deutsche Rüstungskonzern.