Tipps von der Düsseldorfer Feuerwehr So lassen Sie es Silvester richtig krachen
Das Ordnungsamt der Landeshauptstadt weist darauf hin, dass zum Jahreswechsel nur am Mittwoch, 31. Dezember, und Donnerstag, 1. Januar, "geknallt" werden darf.
Menschen, die Feuerwerkskörper früher oder auch später abbrennen, begehen eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße geahndet werden kann.
Ebenfalls geahndet wird der Verkauf von Feuerwerkskörpern mit Altersbegrenzung ab 18 Jahren an Kinder und Jugendliche. Der Verkauf beginnt am Montag, 29. Dezember.
Die Feuerwehr Düsseldorf erinnert kurz vor dem Jahreswechsel daran, dass es wegen unsachgemäßen Umgangs mit Böllern und Raketen jedes Jahr an Silvester und Neujahr zu Einsätzen kommt, bei denen zum Teil schwere Verletzungen behandelt werden müssen.
"Wir möchten niemandem das Abschießen von Feuerwerk verbieten. Aber jeder, der Böller, Knallfrösche, Goldregen oder Raketen abschießt, sollte bedenken, dass davon bei unsachgemäßem Gebrauch erhebliche Gefahren für Leib und Leben ausgehen können", erklärt Feuerwehrchef Peter Albers.
Dies bestätigt die Statistik der vergangenen Neujahrsnächte. Immer wieder kommt es zu Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, Augenverletzungen und Gehörschäden. Aber auch abgerissene Finger können das Resultat sein, wenn ein Böller in der Hand explodiert.
Vom Silvesterabend 2013 bis zum frühen Morgen des neuen Jahres 2014 mussten 199 Menschen (2012/2013: 185) durch den Rettungsdienst versorgt werden. Die meisten davon kamen zur Behandlung ins Krankenhaus.
Die Feuerwehr weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich zum Jahreswechsel 2013/14 sechs Menschen (2012/13: vier Menschen) durch Feuerwerkskörper verletzt haben. Sie mussten mit Verbrennungen bis zu zweiten Grades (Rötung mit Blasenbildung) ins Krankenhaus gebracht werden. Durch unsachgemäßen Umgang mit Raketen kam es auch bei zwei jungen Menschen zu Augenverletzungen, die in den Krankenhäusern versorgt werden mussten.
Auch die Brandschutzeinheiten sind zum Jahreswechsel besonders gefordert. In der Zeit von 19 Uhr am Silvesterabend 2013 bis zum Neujahrsmorgen 2014 rückten die Feuerwehrleute 74 Mal (2012/1013: 49) aus. Bei den meisten Bränden in der Stadt handelte es sich um Kleinbrände, oft verursacht durch Feuerwerkskörper (46 Mülltonnen/Müllcontainer brannten in der Nacht). Aber auch größere Brände waren in der vergangenen Silvesternacht zu dokumentieren. So brannte das Dach eines dreigeschossigen Wohnhauses in Urdenbach komplett nieder.
Damit alle Düsseldorfer friedlich und unbeschadet ins neue Jahr kommen, hat die Feuerwehr Tipps zum sachgerechten Umgang mit Feuerwerkskörpern und Raketen zusammengestellt:
Nur in Deutschland zugelassenes Feuerwerk kaufen und verwenden.
Beachten, dass die Knallkörper eine Nummer der Bundesanstalt für Materialprüfung BAM tragen.
Feuerwerkskörper gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen (Ausnahme sind für alle Altersklassen frei gegebene Produkte) oder alkoholisierten Menschen.
Unbedingt vor dem Zünden die Gebrauchsanweisung lesen.
Feuerwerkskörper und Raketen nur im Freien verwenden.
Nach dem Anzünden der Zündschnur mindestens zehn bis 15
Meter Sicherheitsabstand einhalten.
Feuerwerkskörper nicht von Balkonen werfen, Raketen nicht vom Balkon aus starten.
Ausreichend Sicherheitsabstand zu anderen Menschen, Gebäuden, Bäumen und Fahrzeugen einhalten.
Knaller nicht in Richtung von anderen Menschen werfen.
Nicht bündeln oder gemeinsam anzünden; auch nicht in Dosen, Flaschen, Briefkästen oder Altpapiercontainern zünden.
Besonders bei Kindern auf schwer entflammbare Kleidung achten, Silvester keine Kunstfaserstoffe wie etwa Fleece anziehen.
Vermeintliche Blindgänger nicht anfassen, sie können auch noch verspätet zünden. Keinesfalls nachzünden, wegen der zu kurzen Zündschnur explodiert der Knaller möglicherweise sofort. Blindgänger mit Wasser übergießen und unbrauchbar machen, denn gerade für Kinder, die solche Kracher nicht zünden dürfen, sind sie spätestens am nächsten Tag eine große Gefahr.
Raketen nur senkrecht starten. Dabei eine Flasche verwenden. Die Flasche muss einen sicheren Stand haben, am besten aus einem Flaschenkasten heraus. Keinesfalls Raketen aus der Hand starten.
Die Flugbahn der Rakete abschätzen und die Auftreffstelle nach dem Ausbrennen beobachten.
Nach Möglichkeit vor Silvester brennbare Gegenstände von Balkonen entfernen und Fenster schließen. Manchmal werden von Jugendlichen Raketen gezielt in geöffnete Fenster, auf Balkone oder andere brennbare Gegenstände geschossen.
Bei Bodenfeuerwerk, wie Goldregen die Richtung des Funkenfluges beachten — dort sollten keine brennbaren Stoffe sein.
Bei Leuchtbatterien auf die Standsicherheit achten. Tipp: ein Brett als Unterlage verwenden.