Pflegegipfel Mehr Pflegeplätze für Düsseldorf

Rund 1.000 Plätze werden zusätzlich bis 2025 benötigt in Düsseldorf benötigt. Stadt und Träger erarbeiten nun gemeinsame Lösungsansätze, um dieses Ziel zu erreichen.

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat erstmalig zu einem Pflegegipfel ins Düsseldorfer Rathaus eingeladen.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Der demografische Wandel geht auch an der Landeshauptstadt Düsseldorf nicht spurlos vorbei. Zusätzlich zu den vorhandenen Angeboten für Pflegebedürftige besteht bis zum Jahr 2025 ein Bedarf an rund 1.000 Pflegeplätzen. Um diese Versorgungslücke gemeinsam zu schließen, hat Oberbürgermeister Thomas Geisel am gestrigen Mittwoch, 15. Juli, erstmalig zu einem Pflegegipfel ins Düsseldorfer Rathaus eingeladen.

Im Beisein von Stadtdirektor und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche, der Planungsdezernentin Cornelia Zuschke und Vertretern der Wohlfahrtsverbände sowie der privaten Träger wurden mögliche Lösungen diskutiert und gemeinsame Projekte ins Auge gefasst. Bereits Ende August kommen die Beteiligten zu einem weiteren Pflegegipfel zusammen, um weitere Maßnahmen zu beschließen. Oberbürgermeister Thomas Geisel: „Pflege ist ein Thema, das uns alle betrifft und das viele Menschen in unserer Stadt umtreibt. Wir stehen alle in der Verantwortung, die Herausforderung des demografischen Wandels gesamtgesellschaftlich anzugehen und zu bewältigen. Schon beim Schulbau hat die Landeshauptstadt Düsseldorf bewiesen, dass wir in kurzer Zeit viel erreichen können. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir auch im Bereich Pflege gemeinsam attraktive Lösungen schaffen werden."

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: „Auch wenn wir in den vergangenen Jahren schon viel erreicht haben, müssen wir die Zahl der Pflegeplätze weiter ausbauen, um der zunehmenden Zahl betagter Menschen in unserer Stadt Rechnung zu tragen. Hier sind sowohl wir als Stadtverwaltung als auch die verschiedenen Träger gefordert, Lösungsvorschläge zu entwickeln. Umso mehr freue ich mich, dass wir bei diesem ersten Pflegegipfel gemeinsam einen guten Grundstein legen konnten."

Aktuell gibt es in Düsseldorf einen Bestand von 4.858 Pflegeplätzen in verschiedenen Einrichtungen kirchlicher und privater Träger. Durch derzeit laufende Um- und Neubauprojekte kann die Zahl bis zum Jahr 2025 voraussichtlich um rund 550 Plätze erhöht werden. Aufgrund des demografischen Wandels steigt die Zahl an Pflegebedürftigen in der Landeshauptstadt jedoch stetig weiter, sodass laut Sozialbericht im Jahr 2025 schon 6.330 Plätze nötig sein werden.

Im Rahmen des ersten Düsseldorfer Pflegegipfels am gestrigen Montag, 15. Juli, wurden nun folgende konkrete Maßnahmen zur Schaffung weiterer Kapazitäten erarbeitet: In einem ersten Schritt soll geprüft werden, ob die derzeit laufenden Bauprojekte optimiert und gegebenfalls beschleunigt werden können. Hier sind die verschiedenen Träger gefordert, der Stadtverwaltung ihre Verbesserungsvorschläge und Wünsche mitzuteilen.

Auch Bauprojekte von privaten Trägern gilt es hier hinsichtlich der Schaffung von Pflegeeinrichtungen zu analysieren. Als weitere mögliche Maßnahme wurde die Erweiterung bereits bestehender Pflegeeinrichtungen identifiziert. Eine solche Erweiterung, zum Beispiel in Form von Anbauten oder dem Ausbau existierender Gebäude, wurde bereits erfolgreich in zahlreichen Pflegeeinrichtungen in ganz Düsseldorf umgesetzt und stellt eine gute Möglichkeit dar, in kurzer Zeit kostengünstig zusätzliche Pflegeplätze zu schaffen.

Auch der Neubau von Pflegeeinrichtungen auf städtischen Grundstücken ist eine Option, wie die Planungsdezernentin Cornelia Zuschke erläutert: „Es gibt viele Flächen im Stadtgebiet, die Potenziale für Bauprojekte bieten. Einige Projekte werden aktuell bereits realisiert oder befinden sich in der Planungsendphase. Insbesondere Mehrgenerationenhäuser und andere innovative Wohnprojekte sind eine gute Möglichkeit, attraktiven Wohnraum für alte und pflegebedürftige, aber gleichzeitig auch für junge Menschen zu schaffen."

Solche Neubauprojekte werden derzeit beispielsweise an der Pariser Straße, der Merowinger Straße und der Werstener Straße geplant. Um den Trägern die zahlreichen Flächenpotenziale aufzuzeigen, erhalten diese nun zeitnah eine Auflistung freier städtischer Bauflächen. Henric Peeters, Vorstandsvorsitzender der Caritas Düsseldorf: „Ich finde es toll, dass wir das Thema Pflege nun mit voller Kraft angehen. Schließlich bauen wir hier letztendlich für uns selbst und werden selbst irgendwann in die neu gebauten Pflegeheime einziehen. Umso mehr muss es unser Anspruch sein, den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern attraktive und dennoch bezahlbare Einrichtungen anzubieten."

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