Handel vor „überraschend positivem“ Fest-Geschäft Kauflaune steigt

Düsseldorfs Einzelhandel sieht dem Weihnachtsgeschäft trotz Krisen-Szenario optimistisch entgegen. Unterfüttert wird dies durch ein umfragebasiertes Steigen des Konsumbarometers für die Stadt. Ein „Stimmungsaufheller“, der aber auch für die Studien-Verantwortlichen etwas überraschend kommt.

Düsseldorf präsentiert sich offenbar in Kauflaune.

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Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW, freut sich: „Hohes Sparvolumen, niedrige Arbeitslosigkeit sowie die Aussicht auf Entlastungen bei den Energiekosten bieten eine gute Ausgangslage. Nach langem Abwärtstrend zeigt auch unser in Auftrag gegebenes Konsumbarometer wieder leicht nach oben.“ Insgesamt rechnet er mit einem Umsatz von knapp 1,1 Mrd. Euro im Düsseldorfer Weihnachtsgeschäft - eine nominale Steigerung von 4 bis 6 Prozent gegenüber 2021. „Real nimmt uns die Inflation da wieder etwas weg“, schränkt Achten ein.

Nicht wegnehmen lassen wollen sich die Menschen aber offenbar die vorweihnachtliche Konsumfreude: Nach der Umfrage der FOM Hochschule unter knapp 1280 Personen wollen die DüsseldorferInnen 2022 mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben als je zuvor - durchschnittlich 562 Euro. Damit liege man unter 18 größeren befragten Städten in Deutschland auf Rang drei - vor München oder Hamburg. „Wir hätten erwartet, dass sich die aktuellen Krisen und Herausforderungen stärker auf die Kauflaune auswirken“, sagt der wissenschaftliche Leiter der Weihnachtsstudie, Prof. Dr. Oliver Gansser. „Das ist schon überraschend und man darf trefflich spekulieren: Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass mit dem Weihnachtsfest der Wunsch nach Tradition und einem ritualisierten Familienerlebnis einhergeht.“

Frank Hermsen vom Forum Stadtmarketing und selber Betreiber von einigen Glühweinständen erklärt die guten Prognosen schmunzelnd mit „rheinischem Optimismus“. Und weiter: „Unsere Mitglieder wollen einfach nicht in Sack und Asche gehen, haben auch der Weihnachtsbeleuchtung zugestimmt, obwohl unsere Margen wegen der Teuerungen, die wir nicht an die Kunden weitergeben, geringer ausfallen werden.“ Wichtig seien zudem die uneingeschränkten City-Weihnachtsmärkte: „Die tragen substanziell zur Wohlfühl-Atmosphäre und steigender Kauflaune bei.“