Zwei Düsseldorfer THW-Helfer sind im Notfall einsatzbereit Lizenz zum Funken
In Not- und Katastrophenfällen sowie in Großschadenslagen unterstützt der Düsseldorfer Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) auf Anforderung die für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen mit all seinen verfügbaren Einsatzoptionen. Dennoch kann es im schlimmsten Fall vorkommen, dass Nachrichtenverbindungen wie etwa Digital- oder Mobilfunk aus technischen Gründen nicht mehr für die Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Hier können Funkamateure den Behördenfunk unterstützen.
Die unabhängige Vertretung der behördlich geprüften Funkamateure in Deutschland ist der Deutsche Amateur Radio Club (DARC). Er regelt auf gesetzlicher Grundlage sowie durch Anbindung an internationale Verträge und Empfehlungen weltweiten Funkverkehr. Peter Rosenow und Peter Kern, beide sind Helfer des THW OV Düsseldorf, verfügen über die notwendige Lizenz für den Amateurfunk. Sie traten an ihren Ortsbeauftragten, Rolf Sommer, mit der Idee heran, eine Clubstation für den Amateurfunk und somit auch für den Notfunk, im OV Düsseldorf einzurichten. „Rolf Sommer befürwortete diese Idee sofort“, meint Peter Rosenow.
Die Idee wurde schnell in die Tat umgesetzt. „Wir konnten die notwendigen Antennen und Geräte beschaffen, die für alle Frequenzen des Amateurfunks gebraucht werden“, sagt Peter Kern. Inzwischen ist die Clubstation, mit dem Rufzeichen DL0DUS, eingerichtet. Kern und Rosenow kümmern sich bei den Turnusdiensten des THW Düsseldorf um die Technik und demonstrieren, was der Amateurfunk leisten kann.
„Nehmen wir an, es sei flächendeckend nicht mehr möglich, den Notruf (Feuerwehr 112 / Polizei 110) zu erreichen. Über unsere Clubstation haben wir die Möglichkeit, dies dennoch zu tun“, erklärt Rosenow. „In diesem Fall könnten an zentralen Orten wie etwa einer Schule Posten einrichtet werden, an die man sich im Notfall wenden kann. Diese Posten leiten die Information weiter an uns und wir können sie an die Leitstelle der Feuerwehr weitergeben“, erklärt er weiter. Man könne sogar ohne Internetverbindung E-Mails weltweit über Kurzwelle versenden, berichtet Rosenow.
„Wir haben sehr viele Stunden damit verbracht und werden noch viele weitere Stunden in unserer Clubstation verbringen, um für Notfälle vorbereitet zu sein. Den eigentlichen Amateurfunk wollen und werden wir auch nicht vernachlässigen“: meint Peter Kern
Rosenow und Kern sind beide mit „Herz und Seele“ dabei. Dennoch fehlen ihnen Mitstreiter. „Den meisten Menschen ist der Amateurfunk schlichtweg unbekannt, denn er ist aufgrund der schnelleren Kommunikationswege einfach aus der Mode gekommen“. Beide möchten ihr Wissen dennoch weitergeben und neue Funkamateure und Mitstreiter gewinnen.