Wo gibt's denn hier bitte Souvenirs?
(ho) Sie gehören zum echten Touri wie Stadtführung und Sonnenbrille: Die Mitbringsel. Aber was hat Düsseldorf da wohl zu bieten?An Souvenir-Geschäften können wir im Urlaub nur ganz schlecht vorbei gehen.
Kühlschrank-Magneten etwa entwickeln sich zum geheimen Laster. Für eine Stunde spielen wir Touri in der eigenen Stadt und gehen auf Jagd nach Erinnerungsstücken vom Rhein.
Erste Anlaufstelle ist die Touristinformation der Düsseldorf Marketing und Tourismus (DMT) an der Marktstraße. Ganz klar: hier geht's seriös zu. T-Shirts, Tassen, Altbiergläser und vor allem: Radschläger. Als Anstecker, als Kühlschrankmagneten, und sogar als Gummi-Bärchen in Radschlägerform. Sogar der Rad schlagende Fortuna-Zwerg gehört hier zum Sortiment. Und natürlich eine ganze Serie mit dem lachenden :D.
Alles sehr schick, sehr stilsicher. Blamieren kann man sich mit diesen Souvenirs auf keinen Fall. Schwiegermütter auf die Palme bringen auch nicht. Und DMT-Sprecher Roman von der Wiesche verrät: Der Radschläger ist bei Touristen ein äußerst beliebtes Motiv!" Zu unseren persönlichen Favoriten gehört hier allerdings die Packung mit "Rheinkieseln". Sieht aus wie Steine, ist aber Marzipan drin.
Und natürlich die Quietsche-Ente mit Federboa. So ein bisschen Selbst-Ironie ist für Düsseldorf ja nie verkehrt. Als äußerst beliebte Mitbringsel entpuppen sich ganz allgemein auch Kühlschrank-Magneten.
"Die passen immer in den Koffer", sagt Werner Stammen. Ihn treffen wir im "Jecken Lädchen" schräg gegenüber vom Rathaus.
Und hier finden wir sie, die Welt jenes monströsen Tinnefs, den Menschen um die Welt schleppen. Den Schrecken aller beschenkten Familienangehörigen. Porzellan-Teller mit Düsseldorf-Motiv, Tässchen, Löffelchen und vor allem die unglaublichen Bierkrüge.
Wir staunen: So etwas gibt es heute noch? Stammen lacht. "Das gibt es nicht nur, das wird von unseren Kunden auch unheimlich stark nachgefragt!" Wir lernen: Amerikaner freuen sich über ein echtes German Bierglas und meinen besagte Krüge, Japaner erfreuen sich am Porzellan und die Holländer kaufen gerne Fingerhüte!
Und dann ist da noch ein unsterblicher Klassiker: Die Schneekugel. Derzeit wahlweise mit Radschlägern oder Schloss- und Rheinturm. "Die gehen immer!" Ein echter Kracher ist dann noch das teuerste Düsseldorf-Souvenir, das Stammen im Laden hat: Der originalgetreue Nachbau des Rheinturms für 499 Euro.
"Der wird von der Werkstatt für angepasste Arbeit hergestellt", sagt Stammen. Der Clou: Der Nachbau hat — wie das Original — die aus zahlreichen Leuchten bestehende Uhr. "Und die funktioniert!"
Wie das Souvenir-Geschäft in Düsseldorf ganz generell. Nebenan, im "Stübchen Am Markt", riecht es wie in einer französischen Bar Tabac vor dem Rauchverbot. Ein Rudel Russen bevölkert gerade den Laden, der vor allem durch die höchstmögliche Dichte von Bierkrügen auf kleinstem Raum punktet.
Den Gästen gefällt's. In Sachen Kühlschrankmagneten nicht zu toppen ist die Souvenir-Auswahl bei Foto Söhn in der Flingerstraße. Vor lauter Fingerhüten, T-Shirts, Magneten und sonstigem Nippes vergisst man schon beinah, dass das ja eigentlich ein Foto-Fachgeschäft ist.
Der junge Mann an der Kasse parliert derweil in perfektem Englisch mit einer Touristin. Die ist rundherum glücklich. Sie hat alle Souvenirs aus Düsseldorf für die Lieben Daheim zusammen...