Neues Viertel in Gerresheim: Bürgerwille verblasst
Der Bürger- und Heimatverein Gerresheim kann nicht verstehen, dass alle Experten- und Bürgeranregungen aus dem so genannten Werkstatt-Verfahren für das Glashütten-Gelände in der Versenkung verschwinden.
In einem offenen Brief an den Oberbürgermeister schreibt die Vorsitzende Rosemarie Theiß: "Die Zeit für eine offene Bürgerbeteiligung zu Änderungen der bisherigen Planungen müssen Stadt und Investor sich nehmen. Sie ist auch da! Denn, wie wir gehört haben, wird die Beseitigung der auf dem Grundstück liegenden Altlasten länger dauern als ursprünglich gedacht."
Was der Verein vor allem kritisiert, ist die Abkehr von Kleingewerbe zugunsten von Wohnbebauung, eine Kritik, die schon vehement von FDP-Politikern in der Bezirksvertretung vorgetragen wurde.
"Es ist doch klar, dass es einen enormen Unterschied macht, ob die Bewohner von 1400 Wohnungen — wohin auch immer — morgens zur Arbeit fahren und abends zurückkommen, oder ob die Bewohner von 560 Wohnungen (so Werkstattverfahren) dasselbe tun — von denen nach dem Werkstattverfahren sogar noch einige in den dortigen Gewerbeeinheiten arbeiten würden!"
Darüber hinaus finden die Heimatvertreter die Ideen zur Verkehrsführung ungenügend und wollen noch einmal bei Null anfangen: "Wie wird sich der Verkehr entwickeln, welche Erschließungsmaßnahmen sind nötig, wie wirkt er sich auf Gerresheim und die angrenzenden Stadtteile aus?"