Party, Party Das Stahlwerk wird 25 Jahre alt
Sektkorken, Feierlaune. Da, wo noch vor einigen Jahrzehnten Schwermetall verarbeitet und zu Röhren und Rohren gewalzt wurden, organisiert heute Stefan Prill fleißig das aktuelle Jahr. Denn das ist etwas ganz Besonderes im alten Stahlwerk an der Ronsdorfer Straße.
"Eigentlich", sagt der 51-Jährige, "ist das gesamte Jahr eine einzige große Feier."
1993 hatte Prill das alte Stahlwerk, zu diesem Zeitpunkt leerstehend und ungenutzt, genauer inspiziert und kam schließlich auf die Idee, daraus einen neuen Veranstaltungsort für Düsseldorf zu machen. Eine Idee, die zündete: In dem früher überwiegend industriell geprägten Stadtteil Lierenfeld befindet sich seither die Event-Location auf dem ehemaligen Gelände der Mannesmannröhren-Werke. Der Charme einer alten Industriehalle ist noch zu erahnen, aber der Gebäudekomplex ist mit der Infrastruktur eines modernen Veranstaltungsortes ausgestattet. Statt Dampfhammer und Walzstraße werden dort seit nunmehr 25 Jahren Veranstaltungen in jeder Größe und zu jedem Anlass realisiert. Anfangs waren das vor allem Konzerte und Tanzveranstaltungen. Alice Cooper oder Iggy Pop, Faithless oder DJ Carl Cox, die Sugarbabes oder Morrissey — zahlreiche Bands und Künstler traten auf, wo einst Lärm die Werkshallen ausfüllte und klingen ließen. Insbesondere das Konzert der Band Nine Inch Nails ist Prill dabei bis heute in Erinnerung: "Das war schon abgefahren."
Zu dem außergewöhnlichen Veranstaltungsort im Herzen des ehemaligen Industriegebiets gehören heute fünf unterschiedliche Raumkonstellationen, die zwischen 20 und 2.500 Gästen Platz bieten. Während die Halle als zentraler und größter Raum mit einer Fläche von über 800 Quadratmetern und einer 150 Quadratmeter großen Bühne die Maße für Großveranstaltungen mit bis zu 1.500 Personen hat, ist der Club 134 ein Ort für Partys mit bis zu 400 Besuchern. Dazu kommt ein Bar-Restaurant mit fest installierter Bar. Der Turm mit seinen sieben Meter hohen Decken und bodentiefen Fenstern wird heute für Seminare, Präsentationen oder auch Vernissagen genutzt. Eine Besonderheit ist der Innenhof mit dem Event-Strand Treibgut: Dort können Gäste in der Sommersaison auf einer mehr als 1.000 Quadratmeter großen Strandfläche die Atmosphäre unter freiem Himmel genießen. Und auch die feiert in diesem Jahr Geburtstag: Das Treibgut existiert nun seit 10 Jahren. "Es ist schon etwas Besonderes, morgens um halb fünf, dann, wenn die Sonne aufgeht, mit den Füßen im Pool mitten in einem Industriegebiet handgemachte Musik zu hören", schwärmt Prill.
Neben den Partys und Konzerten stehen in den vergangenen Jahren verstärkt immer wieder auch kulinarische Formate im Fokus. Es gibt Veranstaltungen wie etwa Street-Food-Festivals, die zuletzt in vielen deutschen Großstädten einen Boom erlebten, oder traditionelle Gänseessen. Ebenso zum Programm gehört Außergewöhnliches wie das Profi-Boxen, die Filmbörse oder der Designer-Trödelmarkt. Dazu kommen zahlreiche Karnevalspartys. Fest etabliert hat sich der monatlich stattfindende Street Food Thursday, ein Format, bei dem immer an einem Donnerstag im Monat zahlreiche mobile Speisenanbieter mit Food-Trucks und Ständen in Lierenfeld zusammenkommen und den Gästen ihre Gerichte anbieten. Prill verspricht für das gesamte Jahr zahlreiche Gelegenheiten, den Geburtstag der Location gebührend zu feiern. Los geht's am 19. Januar. Dann werden nicht nur zahlreiche Wegbegleiter des Stahlwerk auf der Gästeliste stehen, sondern auch die ABBA-Tribute-Show "Björn Again" sowie der unvergleichliche Mambo Kurt mit seiner Orgel. Und auch das Treibgut soll einzeln Ehrung erfahren: am 30. April soll dort nicht nur die Saisoneröffnung, sondern auch der zehnte Geburtstag gefeiert werden.
19.1., 21 Uhr, Stahlwerk, Ronsdorfer Str. 134, Düsseldorf