Jacques Tilly: Satire kann man nicht töten
Es war Wagen Nummer 23 im Düsseldorfer Rosenmontagszug, der schon am Vormittag alle Blicke auf sich zog. Der Grund: Der Motiv-Wagen war mit schwarzem Tuch verhüllt.
Erinnerungen wurden da wach an die "Drei Narren am Kreuz", die vor einigen Jahren in Düsseldorf die Gemüter erhitzt hatten. Streit im Vorfeld hatte damals dazu geführt, das Zugleiter Hermann Schmitz den Wagen verhüllt mitfahren ließ.
Und diesmal? In Köln war ein Charlie-Hebdo-Wagen verboten worden. Was würde also Düsseldorf mit dem Thema anstellen. Schon die sichtbaren Wagen, die sich zum Teil mit dem islamistischen Terror befassten, waren ganz großer Sport.
Um kurz nach 12 Uhr erschien schließlich Künstler Jacques Tilly, um das Geheimnis des diesjährigen Rosenmontagszuges zu enthüllen. Das Ergebnis: Grandios. Applaus von der Menge, "Bravo"-Rufe für Tilly und die Erkenntnis: "Satire kann man nicht töten".