Dä kleene Prenz op Düsseldorfer Platt Mundart voller Poesie von Monika Voss

"Man darf nicht am Wort kleben. Man muss es umschreiben." Monika Voss musste viel umschreiben. Sie hat eines der berühmtesten Bücher der Welt in Düsseldorfer Platt übertragen: "Der kleine Prinz"."Du bist sehr schön!

"Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry auf Düsseldorfer Platt. Wer hat's gemacht? Natürlich Monika Voss. Sie hat auch schon Heinrich Heine und Asterix mit der Mundart vertraut gemacht.

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" Das sagt der kleine Prinz bewundernd zur Rose.

"'Du bist sehr schön' würde ein Düsseldorfer nie sagen", erklärt Monika Voss. Bei ihr sagt der Titelheld: "Ech kann nimmieh! Wat besde för e lecker Blömke! Direktemang zom Aanbieße!"

Bei der Vorstellung ihrer Übertragung im Heine-Institut liest Voss diese Stelle vor. Und urplötzlich entfaltet die Mundart hier eine Poesie, wie man sie nicht erwartet hätte.

"Bei Mundart muss man viele Worte, die es nicht gibt, in lange Sätze übertragen", erklärt die Frau, die nicht nur Heinrich Heine, sondern auch Asterix in Düsseldorfer Platt übertragen hat.

Sie hat ein Beispiel aus der Praxis parat. "Das Wort 'eitel' gibt es in keiner Mundart." Was macht also Monika Voss. Eitel ist der aufgeblasene Pfau. Und daraus wird der "objeblasene Puhahn". So klingt eine nicht so schöne Charaktereigenschaft auch gleich viel netter.

Wenn man Monika Voss zuhört, wie sie von der Arbeit an Antoine de Saint-Exupérys Geschichte erzählt, dann ist da auch eine große Zärtlichkeit im Umgang mit Worten herauszuhören. "Man muss den kleinen Prinzen ja nicht erschlagen mit Mundart."

Doch welche Umschreibungen kommen für den Titelhelden in Frage? "Pänz, Blagen oder Rotzig sind zwar Begriffe, die man in der Mundart für Kinder hat, aber sie erschienen mir unpassend." Gefühl und Zärtlichkeit findet sie etwa im Wort "Ströppke".

"Mundart ist ein altes Kulturgut", sagt Monika Voss. Und auch, wenn das Sprechen von Düsseldorfer Platt früher verpönt war, möchte sie heute ihren Beitrag zum Erhalt leisten. Denn: "Die rheinische Frohnatur kommt darin viel besser rüber."

Und da die Mundart ja eigentlich eine gesprochene Sprache ist, wäre jetzt das Hörbuch fällig. Gelesen natürlich von Monika Voss...