Schwermetall für Kinder
Heavy Metal und Rockmusik, das ist auch was für Kinder. Dachte sich Tobias Weidhase aus Gerresheim und verkauft seit sieben Jahren Strampler mit Bandlogos und Totenschädeln.
Heavy Metal ist nicht nur eine Musikrichtung. Bei seinen Anhängern ist es eine Lebenseinstellung. Auch bei Tobias Weidhase, dem man das höchstens am schwarzen T-Shirt des Wacken-Festivals ansieht. Seine beiden Söhne, damals fünf und drei Jahre alt, sollten auch die passende Kluft bekommen. Den Anfang machte ein weißes Shirt der Band Motörhead, das er zufällig bei H&M fand.
Doch Klamotten dieser Art waren damals vor 2007 für Kinder Mangelware. Daraus entwickelte Weidhase seine Geschäftsidee. Von seinen Besuchen auf Festivals wusste er: "Die Nachfrage bei Eltern, die Heavy Metal oder Rock hören, ist groß." Viele wollen ihre Jüngsten am liebsten schon im Rocker-Strampler sehen. "Die Idee hatte ich schon länger, sie aber nie zu Ende gedacht."
Erst als er seinen Job als Produktmanager eines Mobilfunkunternehmens aufgab, hatte er die Chance und das Geld seinen Plan zu überdenken und das Projekt zu realisieren.
2007 bekam er schließlich einen Anruf aus Hamburg. Joey De Maio, Bandleader von Manowar, war an der Strippe. Weidhase und sein Partner Michael Rosenbleck bekamen kurzfristig die Chance, Manowar am nächsten Tag persönlich ihre Idee vorzustellen. De Maio war begeistert und Weidhase bekam die Lizenz, Kinderklamotten mit dem Emblem der Rocker zu verkaufen. Das war die Geburtsstunde von "metal kids" in Gerresheim.
"Mittlerweile haben wir einen Namen in der Szene", erzählt Weidhase. "Aber die Anfangsjahre waren mühsam." Nach und nach sammelte Weidhase und sein kleines Team Lizenzen vieler Bands, machte "metal kids" über den Sommer mit einem Stand auf Festivals bekannt. Heute darf er sogar Strampler von Rock am Ring verkaufen. Der Versand läuft über das Internet aus einer kleinen Bude mitten in Gerresheim.
Das kommt in der Metal-Community super an: "Der Metaller zeigt eben gerne, was für ein cooler Hund er ist. Und will das anhand seiner Kinder zeigen." Mittlerweile bestellen Eltern aus ganz Europa bei den Gerresheimern.
