260 Kinder bevölkern die Zeltstadt von Flingern mobil
Die Kinder-Zeltstadt am Flinger Broich ist ausgebucht. 260 Kinder sind dabei, so viele wie noch nie.
Der 14-jährige Steven Jai Singh schätzt am Projekt vor allem die Ausflüge, "die sind sehr abwechslungsreich, da gehen wir klettern und schwimmen". Schon zum sechsten Mal dabei ist der Junge, dessen Eltern aus Indien kommen. Seinen Freund Riza hat er hier kennengelernt, "dieses Jahr ist er zum ersten Mal einer der Betreuer."
Der Veranstalter Flingern mobil freut sich über viele Stammgäste. Fünfeinhalb ist der Jüngste, 14 der älteste der Teilnehmer. Marcus Königs strahlt, der Betreuer begleitet die Zeltstadt bereits zum zwölften Mal. Oberbürgermeister ist sein Titel, "aber das Wichtigste sind die Kinder und die wählen selber einen Bürgermeister." Jeweils ein Zelt wird von zwei Gruppensprechern geleitet, die wiederum den Stadtrat bilden.
Fairplay gilt als wichtiger Grundsatz. "Schließlich sind wir wochenlang zwischen 9 und 17 Uhr zusammen, da gibt es auch schon mal Reibereien." Auch dabei geht es um learning by doing, genauso wie beim Blumenpflanzen und Blumenpflegen.
'"Letztes Jahr brauchten wir am Anfang der Ferienaktion noch Wolldecken." Das ist in diesem Jahr wohl erst mal nicht absehbar. "Wenn es richtig heiß wird, sind wir sehr spontan, gehen nebenan ins Schwimmbad und lassen die Kinder ansonsten in Ruhe."
Nebenan auf einer Bank beobachten Klaus Kehrbusch und Karl-Heinz Beulen das Geschehen. Der Geschäftsführer und das Vorstandsmitglied erzählen, wie Flingern mobil entstanden ist. "Zunächst gab es das mobile Drogenhilfe-Projekt." "Und dann haben sich die folgenden Aufgaben daraus ergeben." Der Nachbarschaftstreff am Hellweg, der Laden für arme Leute und andere. Über die Tagesarbeit hinaus tauschen sich die Experten gern auf der Fachebene aus mit anderen Trägern der Wohlfahrtsverbände. "Schließlich geht es um die Qualität." Ideen finden und nachahmen, Erfahrungen vermitteln. Also eigentlich genau das, was die Kinder der Zeltstadt in diesen Sommerferien auch im Vorbeigehen lernen. (schrö)