Kraftklub gastieren am 16. März in Düsseldorf - 1x2 Freikarten Band mit K
Sie wussten schon immer wie markige Statements gehen. Songtitel, die man sich aufs Shirt drucken lassen kann. Und auf den Jutebeutel.
2012 veröffentlichten Kraftklub ihre wütend-witzige Anti-Hauptstadt-Hymne "Ich will nicht nach Berlin". Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die halbe Republik mit dem Umzugswagen in jene Stadt unterwegs zu sein schien, die nach Angaben ihres damaligen regierenden Bürgermeisters "arm aber sexy" war.
Mittlerweile ist Herr Wowereit längst nicht mehr im Amt. Und der Berlin-Hype ist ob der ständig steigenden Mieten und Immobilien-Preise auch abgeebbt. Kraftklub haben also alles richtig gemacht. Sie sind in ihrer Heimatstadt Chemnitz geblieben — und bei sich. Sie haben drei Alben veröffentlicht. Ein eigenes Festival ins Leben gerufen (natürlich in Chemnitz!). Und Deutschlands größtes Boulevard-Blatt führt sie auf seiner Liste der berühmten Chemnitzer nach Kati Witt, Matthias Schweighöfer und Lars Riedel auf Platz 4.
Auch ihr aktuelles Album trägt wieder einen jener Titel, die man einmal liest und auf ewig erinnert: "Keine Nacht für Niemand" erschien im Juni vergangenen Jahres und verweist auf Ton Steine Scherbens Wut-Klassiker "Keine Macht für Niemand". Dennoch sieht sich Kraftklub keinesfalls in einer Reihe mit den Mannen um Rio Reiser.
Ihnen geht es weniger darum, das System als solches zu kritisieren, mehr darum, gegen die ständig propagierte Selbstoptimierung anzusingen. Und dem Exzess und der Ausgelassenheit musikalisch zu huldigen. Das gelingt ihnen auch auf dem dritten Album einmal mehr eindrucksvoll.
In den zwölf Songs wimmelt es nur so vor Querverweisen. Auf Depeche Mode ("Sklave") nehmen die Chemnitzer ebenso Bezug wie auf Bronski Beat, Deichkind oder Eurotrash. Was die Texte angehe, habe man sich vom "Korsett der Wahrheit" befreit, sagte Kraftklub-Sänger Felix Brummer in einem Interview. "Dieser Authentizitätsgedanke, der soll bei den YouTubern bleiben", so der Frontmann. "Die leben davon, dass sie einfach ihr echtes Leben zeigen, mag es auch noch so belanglos sein. Die halten einfach drauf, wie sie einkaufen gehen, ihre Sachen packen, ihr Zimmer aufräumen. Das interessiert ja scheinbar auch Leute, aber wir machen ja Kunst, so hochtrabend das jetzt klingt."
Während das, was gemeinhin unter dem Label "Kunst" verkauft wird, oft schwierig unter die Leute zu bringen ist, ist das im Fall der "Band mit dem K" gänzlich anders. Im Sommer werden sie auf den großen Festivals der Republik auftreten, darunter das Hurricane, das Southside und nicht zuletzt das von ihnen selbst initiierte Kosmonaut-Festival in ihrer Heimatstadt. Momentan läuft ihre Tour.
Das Konzert in der Mitsubishi Electric-Halle am 16. März , 20 Uhr, trägt bereits seit Wochen den Hinweis "ausverkauft". Aber wir hätten da noch was...
jetzt! Düsseldorfer Anzeiger am Wochenende verlost zwei Karten für das ausverkaufte Konzert von Kraftklub in Düsseldorf. Einfach bis zum 13. März eine Mail mit dem Betreff "Kraftklub" an
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