Herzensbrecher Die Musical-Show „Boybands forever“
Ob New Kids on the Block, Take That, Backstreet Boys oder One Direction — nichts polarisiert und fasziniert so sehr wie Boybands.
Seit Generationen verkaufen sie weltweit Millionen Tonträger und brechen mindestens ebenso viele Herzen. Riesenerfolge, Massenhysterien, ungebrochene Begeisterung und unsterbliche Popsongs. Die Musical-Show "Boybands forever" mischt aus all dem einen launigen, kunterbunten Best-of-Abend.
Die Idee dafür stammt von Thomas Hermanns. Hermanns hat ein Herz für Musicals. Und er ist bekennender Fan von Boygroups, allen voran von Take That. Eines seiner Lieblingslieder stammt von East 17. Es heißt "Stay Another Day". Letzteres habe "dasselbe Level wie 'Yesterday' von den Beatles", findet Hermanns. "Das hat nur keiner gemerkt." Den Unwissenden würde er mit "Boybands forever" gerne auf die Sprünge helfen.
Die fünf männlichen Protagonisten der Show wurden kaum weniger sorgsam gecastet als einst jene, die sie nun auf der Bühne nachahmen. Schließlich sollen auch sie ihre weiblichen Fans verzücken. Dabei ist für jeden Geschmack etwas dabei: der Schwiegersohn John, der süße Sascha, der sportliche Rik, der dramatische Lucian und der namenlose Fünfte. Sie alle bringen neben kehligem Können auch etwas fürs Auge mit.
Zusammen mit einer Live-Band präsentieren sie in zwei Stunden 40 Hits von den Backstreet Boys, Take That, East 17, New Kids on the Block, Boyzone, N‘Sync und One Direction. Allein die Zusammenstellung zeigt, dass sich "Boybands forever" keinesfalls nur an eine Generation von Fans richtet. Während die New Kids on the Block aus Boston bereits Ende der Achtziger Jahre zum Pop-Phänomen emporstiegen, wurden die britisch-irischen One Direction erst mehr als 20 Jahre später in der britischen Casting-Show "The X Factor" entdeckt.
Was aber macht ihren Zauber aus? Was lässt die Emotionen Ätna-gleich ausbrechen? Diesen Fragen möchte "Boybands forever" nachspüren — Step by Step und Hit für Hit. Und wer das Ganze nicht als Jugendkultur-Forschung verstehen möchte, darf einfach zwei Stunden wieder Fan sein. Thomas Hermanns formuliert die Marschroute für den Abend jedenfalls so: "Es muss gekreischt werden! Es soll getrunken und gefeiert werden."