Tanztheaterprojekt „Elli und Inanna“ Stück über die Nicht-Sichtbarkeit von Frauen

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Frauen nicht sichtbar sind. Weil sie alt sind zum Beispiel. Oder arm. Weil sie Kinder haben, eine Uniform tragen oder weil ihr Körper nicht den herkömmlichen Schönheitsidealen entspricht.

Der Verein Kabawil beschäftigt sich im Rahmen eines Tanzprojekts mit der Nicht-Sichtbarkeit von Frauen.

Foto: Katja Stuke

"Elli und Inanna" ist ein Tanztheaterprojekt des Kabawil e.V., das die Nicht-Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft künstlerisch thematisiert.

An der Entwicklung beteiligt sind 15 Frauen aus Düsseldorf im Alter zwischen 24 und 70 Jahren, darunter auch Migrantinnen aus Brasilien, Korea oder dem Iran. Unter der Anleitung der Künstlerinnen Sônia Mota und Louisa Rachedi (Tanz und Choreographie), Dariya Maminova und Thomas Klein (Musik), Angela Kamara (Creative Writing) und Petra Kron (künstlerische Leitung) erforscht die Gruppe die Gründe für das Nicht-sichtbar-Sein und arbeitet dabei auch Unterschiede zwischen den Kulturen heraus.

Im Rahmen des achtmonatigen Entstehungsprozesses von "Elli und Inanna" untersuchten die Teilnehmerinnen die gesellschaftliche Rolle der Frau in den verschiedenen Herkunftskulturen. "Es geht uns dabei um die offene Auseinandersetzung und Begegnung mit einem erweiterten Frauenbegriff", sagt Petra Kron, Leiterin des Kabawil e.V. und künstlerische Leiterin des Tanztheaterprojekts. "Für manche Frauen aber auch darum, zu verstehen, was Frau-sein heute in Deutschland bedeutet." Benannt wurde das Bühnenstück, das am 16. Dezember ab 16 Uhr bei Kabawil e.V., Flurstraße 11 (Hinterhof) gezeigt wird, unter anderem nach Elvira Nagel, Spitzname Elli, einer 48-jährigen obdachlosen Frau, die im Winter 2017 vor dem Düsseldorfer Kom(m)ödchen erfror. Elli hinterließ ein bewegendes Vermächtnis in einem Besucherbuch der Andreaskirche, das sie als ihr persönliches Tagebuch nutzte.

Bereits am 13. Dezember um 18 Uhr hält Andrea Kron-Petrovic, Sozialtherapeutin, Beraterin für Biografiearbeit und Psychotraumatologie, an gleicher Stelle unter dem Titel "Ins Leben leben" einen Vortrag über persönliche Biografiearbeit mit besonderem Fokus auf Frauen.

Und am 14. Dezember um 18 Uhr findet die "Kabawiler Runde #4" statt, eine Paneldiskussion zum Thema Sichtbarkeit und Nicht-Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft.

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