Kulturschock dank neuer Medien
Er ist mit seinen 36 Jahren Düsseldorfs jüngster Museums-Chef und der Neue im NRW-Forum Düsseldorf. Und irgendwie ist Alain Bieber gerade ein kleiner Kulturschock."Das ist mein 8. offizieller Arbeitstag.
Zeit, Bilanz zu ziehen." Es ist unser zweiter Presse-Termin mit dem Deutsch-Franzosen. Und irgendwie denkt man bei dem Satz schon: "typisch". Dieser Bieber ist ein begnadeter Selbstvermarkter.
Unterhaltsam, witzig, selbstbewusst bis zum Anschlag und so gar nicht, wie man sich einen Museums-Chef gemeinhin vorstellt. Dieser Bieber ist - im positiven Sinne - ein Kulturschock. Da ist vom Sprengen der Grenzen die Rede.
Nicht weniger als eine "Ideenfabrik der Kultur" soll im Ehrenhof entstehen. Dafür startet zur Nacht der Museen am 18. April "1UP - Das Live-Magazin der Ideen". Technologie, Digitalkultur, Kunst, Wissenschaft, Business, Design - alles ist hier Thema. "Das wird jedes Mal anders, jedes Mal überraschend und jedes Mal neu." Als Partner hat er sich die Fachhochschule Düsseldorf ins Boot geholt.
Vom 15. Mai bis 30. August nimmt das NRW-Forum Düsseldorf am Ausstellungsprojekt "China 8" teil, bei dem zeitgenössische chinesische Kunst in insgesamt neun Häusern an Rhein und Ruhr gezeigt wird. Die Schau in Düsseldorf ist dabei der Appetitanreger für alle anderen.
Richtig ernst wird es für Bieber am 19. September. Dann präsentiert er seine Debüt-Ausstellung "Ego update. Die Zukunft der digitalen Identität". Bei diesem Mix aus Hoch- und Populärkultur dreht sich alles um das Phänomen Selfie.
Schließlich ist Düsseldorf Deutschlands Selfie-Hauptstadt. Unterhaltsam klingt das allemal. Und der Kulturschock schwingt mit, wenn eine Dame von der Presse beinah empört fragt, ob sie Neuigkeiten über das Haus künftig nur noch über Facebook erfahre. Da sei sie nämlich nicht...