Corona-Krise Unterkunft für häusliche Quarantäne ist einsatzbereit
In Ludenberg wurde eine Flüchtlingsunterkunft zu einer Wohnanlage für die häusliche Quarantäne umgebaut.
Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus in Düsseldorf zu bremsen, hat die Stadt in den letzten Tagen an der Blanckertzstraße im Stadtteil Ludenberg eine Flüchtlingsunterkunft zu einer Wohnanlage für die häusliche Quarantäne umgebaut. Nach dem Entschluss im Krisenmanagement konnte die bis dahin genutzte Liegenschaft vom Amt für Migration schnell zur Verfügung gestellt werden.
Die Bewohner kamen in anderen Unterkünften in der Landeshauptstadt unter, sodass zeitgleich mit den Planungen für die neue Nutzung begonnen wurde. Ein Modul der Quarantäne-Einrichtung ist seit heute mittag (26. März) bezugsbereit, ein zweites wird im Laufe der nächsten Tage ausgestattet sein, bis zu vier Module können an der Blanckertzstraße für Quarantäne-Zwecke insgesamt ausgebaut werden.
"In dieser Einrichtung können Menschen vorübergehend aufgenommen werden, die wegen des Verdachts, dass sie sich mit Corona angesteckt haben oder bei denen das Virus bereits nachgewiesen wurde, nicht unter häusliche Quarantäne gestellt werden können. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine Quarantäne in der eigenen Wohnung nicht möglich ist, weil dort auch Menschen mit Vorerkrankungen leben, die auf keinen Fall angesteckt werden dürfen. Aber auch Menschen, die mit einem Coronavirus beispielsweise am Düsseldorfer Flughafen gestrandet sind, könnten dort vorübergehend eine Bleibe finden", erklärt Gesundheitsamtsleiter Dr. Klaus Göbels.
Jedes Modul kann so maximal 20 Menschen gleichzeitig aufnehmen. Aufgrund der verschiedenen Raumgrößen ist eine Belegung mit einem einzelnen Menschen bis hin zu einer achtköpfigen Familie möglich. Jedes Zimmer ist mit Fernseher ausgestattet und verfügt über WLAN für die Bewohner. Da bei einer häuslichen Quarantäne keine Einkäufe erledigt werden können, hat das Deutsche Rote Kreuz Düsseldorf die Betreuung mit zwei Mitarbeitern rund um die Uhr sichergestellt. Hierüber erhalten die Menschen dann alle Mahlzeiten und haben einen Ansprechpartner immer vor Ort.
Das Gesundheitsamt ist Betreiber der Wohnanlage, die für rund 30.000 Euro je Modul renoviert und umgebaut wurden. Der Umbau von der Flüchtlingsunterkunft zur Quarantäne-Einrichtung wurde von Projektgruppe mit Vertretern der Feuerwehr, des Amts für Migration, des Gesundheitsamts sowie des Deutschen Roten Kreuzes auf den Weg gebracht. So wurden in den letzten Wochen Handwerker und Möbelfirmen mit der Renovierung beauftragt, bei der Entsorgung von nicht mehr nutzbarem Mobiliar und dem Transport der neuen Möbel unterstützen Feuerwehrleute tatkräftig, damit der Bezug schnellstmöglich erfolgen konnte.
Die gesamte Anlage besteht derzeit aus vier Modulen, von denen im ersten Schritt jetzt zwei Module für den Betrieb als Quarantänestation eingerichtet wurden. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass jedes Appartement über ein eigenes Badezimmer mit Toilette sowie einer kleinen Küchenzeile mit Mikrowelle, Kühlschrank und Wasserkocher verfügt. Nur so kann über die Dauer von bis zu 14 Tagen der angeordneten häuslichen Quarantäne gewährleistet werden, dass kein Kontakt zu anderen Menschen besteht. Dazu gibt es einen getrennten Wohn-/Essbereiche, ein Badezimmer sowie die Schlafzimmer.