Zwischenbilanz Geisel findet Geisel gut

Im Rahmen einer eigens einberufenen Pressekonferenz hat Stadtoberhaupt Thomas Geisel eine Zwischenbilanz seiner bisherigen fünf Jahre als Oberbürgermeister gezogen. Tenor: Geisel findet Geisel schon mal gut, sein Pressedienst überschrieb das Zwischenzeugnis dann auch mit „Düsseldorf in Top-Form“.

Zwischenbilanz-Zieher und Oberbürgermeister Thomas Geisel – „Düsseldorf in Top-Form“.

Foto: Archiv

Die Landeshauptstadt sei in allen wichtigen Bereichen gut aufgestellt. „Wir haben eine Trendwende beim geförderten Wohnraum geschafft, sind beim Ziel der Verkehrswende gut vorangekommen“, so Geisel. Zudem habe er sich – mit Blick auf 33 „Bürgerdialoge“ in den Stadtteilen – für mehr Bürgernähe und Zusammenhalt stark gemacht.

„Bei mehr bezahlbarem Wohnraum haben wir das Versprechen erfüllt und in den letzten Jahren kontinuierlich mehr als 3.000 neue Wohneinheiten pro Jahr genehmigt. Damit Düsseldorf Heimatstadt für alle und. nicht nur für Reiche bleibt.“

Auf dem Weg zur Verkehrswende sei die Investitionsbremse von einst gelockert und deutlich stärker in die Rheinbahn investiert worden. Lücken im Radwegenetz wären vielerorts geschlossen. Am Ziel, „noch mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf das Zweirad zu bewegen“, will er – „auch durch Umweltspuren“ – festhalten.

Die Eigeneinschätzung bleibt nicht unwidersprochen: „Das Rathaus und die Menschen brauchen anstelle von Geisels Alleingängen Vertrauensbildung und Transparenz“, kritisiert CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt. Die Lebensqualität in Düsseldorf dürfe nicht einem maßlosen ‚Bauen, bauen, bauen‘ geopfert werden. Auch eine vernünftige Verkehrswende sei nicht in Sicht. „Mit seinen Umwelt-spuren ist er für lange Staus in der Stadt verantwortlich.“ Auch die Partner der politischen Ampel stimmen Geisel beileibe nicht uneingeschränkt zu: Grünen-Chef Norbert Czerwinski lobt zwar Geisels Schulpolitik und Verhalten in der Flüchtlingskrise, sieht jedoch keine Verkehrswende. Und Manfred Neuenhaus (FDP) kanzelt den OB in der Rheinischen Post gar als „extrem schlechten Stadt-Manager“ ab.