Tierfreie Pelze aus Düsseldorf
Mützen-Bommel aus chinesischem Katzenfell, Jackenfutter aus Kaninchen — manche Mode muss man nicht haben. Findet auch Düsseldorferin Bärbel Zech — und designt tierfreie Pelze.
Tiere quälen für Mode? Die einzige gequälte Kreatur im Atelier von Bärbel Zech in Unterbilk ist gerade Katze Rosa. Die findet nämlich, dass sie nicht genügend Zuwendung vom Besuch bekommt. Und maunzt. Der Raum ist gefüllt mit Pelzen.
Manche täuschend echt, manche modisch bunt. Beim ersten Anfassen stellt sich gleich ein Wow-Effekt ein. Bärbel Zech lacht. Sie kennt das schon. Seit 1993 arbeitet sie als selbstständige Modedesignerin. "Ich war spezialisiert auf Outdoor-Jacken."
Bis 2009 entwarf sie für bekannte Marken. Dann wurde es ihr zu viel. "Immer zwischen Deutschland und China hin und her — das war schon sehr anstrengend." Den Traum von einer eigenen Marke, den hatte sie schon lange. "Wie jeder Designer." Um das Thema falscher Pelz ist sie zunächst eher "rumgeschlichen". "Dem haftete der Ruf des Billigen an."
Bis sie den Hightech-Webpelz entdeckte, der inzwischen ihr Ausgangsmaterial ist.
Ende 2010 ist dann die Geburtsstunde ihrer eigenen Marke: "Unechta". Der "MiMi Cree Schal" — eigentlich eher ein Zufallsprodukt — bekommt 2012 den German Design Award. Zech begeistert damit Premium-Anbieter wie Jades. Kein Wunder: Der Schal ist extrem vielseitig einsetzbar - als Stola, als Mütze oder eben ganz klassisch um den Hals gewickelt.
Inzwischen gibt es ihre Schals in 125 Läden deutschlandweit. Für den nächsten Winter steht die Kollektion bereits: Bubikragen, Zottelschals, Mützen, Muffs und todschicke Persianerjacken — tierfrei, versteht sich.