Mit dem Fahrrad nach Neuseeland Tritt für Tritt um die Welt

Von Düsseldorf aus über Osteuropa, den Nahen Osten, Asien und Australien bis nach Neuseeland. Eine Strecke von rund 45.000 km — mehr als einmal um die Welt. Zurücklegen möchte Carmen Fett die Route mit dem Fahrrad.

Carmen Fett macht sich mit dem Fahrrad auf eine Weltreise.

Foto: privat

Hast Du keine Angst? Jedes Mal, wenn die 29-jährige Derendorferin von ihrer bevorstehenden Reise über drei Kontinente berichtet, ist das die erste Frage, die sie gestellt bekommt. "Es nervt. Vor was soll ich Angst haben? Etwas zustoßen kann mir auch hier!" Dass eine Weltreise per Drahtesel möglich ist, bewies schon der britische Autor Thomas Stevens, der sich 1884 auf seinen Sattel schwang und als erster Mensch die Welt Tritt für Tritt mit Muskelkraft umrundete. Von San Francisco bis zu Ankunft 1886 in Yokohama in Japan. Mit dem Schiff ging es von dort wieder nach San Francisco.

Starten wird Carmens bisher längste Reise, zwei Jahre hat sie eingeplant, am Sonntag, 31. März, am Frankenplatz. "Dort verabschiede ich mich am Lieblingsbüdchen von Familie, Freunden und Bekannten", so die gelernte Kostümbildnerin und Fotografin. Um 10.30 Uhr geht es mit rund 25 Kilo Gepäck los. Ungewöhnlich, aber für Carmen ein wichtiger Teil der Ausrüstung: eine Trommel und rote Luftballons. "Musik kennt keine Grenzen. Mit einer Trommel findet man in jedem Land dieser Welt Anschluss. Und wer weiß, wenn mir das Geld ausgeht, kann ich mir so vielleicht etwas erspielen", sagt die passionierte Triathletin.

Und die roten Ballons? Auf ihrer Reise möchte Carmen Menschen, denen sie begegnet, mit einem der Ballons fotografieren. "Er steht für mich als Symbol für Hoffnung, Gleichheit und Liebe. Das sind Werte, nach denen unsere Gesellschaft, unabhängig von Glauben und Nationalität, leben sollte. Das trage ich in die Welt..

In Düsseldorf engagiert sich Carmen im Rahmen ihrer Tätigkeit als Dozentin für den Verein Krass, dessen Ziel es ist, Kindern aller Gesellschaftsschichten neue Perspektiven zu eröffnen. Sie besucht in Athen und Shanghai die dort ansässigen Partnerorganisationen.
Der Rest der Route steht dagegen nicht ganz in Stein gemeißelt. Österreich, Türkei, Iran, Pakistan, China, Nepal, Indien und viele Länder mehr hat Carmen angepeilt, aber sie bleibt flexibel. "Eigentlich lässt sich nicht viel vorher planen. Es kann sein, dass ich für bestimmte Länder kein Visum bekomme oder aus Sicherheitsgründen zum Beispiel nicht durch Pakistan fahre und den Weg über Usbekistan wähle." Und warum das alles per Rad? "Ich liebe den Gedanken, mit eigener Kraft jedes Ziel erreichen zu können- mein Begriff von Freiheit", schwärmt sie.

Die Reise kann man online unter www.fraufett.net begleiten. Dort sammelt Carmen Fett auch über einen Button Spenden für den Verein Krass.