Der Mann der ersten Stunde Willi Döring verabschiedet sich

Zu später Stunde bekannte der Überraschungsgast auf Willi Dörings Abschiedsparty im Brauhaus am Quadenhof: „Ich hätte ja gern meine neue Querflöte mitgebracht, der schönste Lustkauf meines Lebens, aber dafür kam die Einladung etwas zu kurzfristig.“ Doch auch so zollte Oberbürgermeister Thomas Geisel dem Seniorenvertreter und Tausendsassa Gerresheims Respekt: „Du hast den Stadtbezirk mitgeprägt.“ Parteiübergreifend, Demokratie und Gemeinschaft der Demokraten immer vereinigend.

Im Brauhaus am Quadenhof tauchte spätabends als Überraschungsgast bei der Abschiedsfeier für Willi Döring (li.) auch der oberste Repräsentant der Stadt auf, Thomas Geisel.

Foto: schrö

Willi Döring sagte bereits zu Beginn des Abends: „Ich habe zu allen Mitgliedern der Bezirksvertretung ein gutes Verhältnis gehabt und es gibt kaum jemanden, mit dem ich mich nicht geduzt habe.“

Er hat das Gremium von Anfang an mitgestaltet, seit es Bezirksvertretungen überhaupt gibt, seit 1975. Bezirksbürgermeister Karsten Kunert hob in seiner spontanen Rede vor der Sitzung am Nachmittag hervor: „Willi, du hast Maßstäbe gesetzt, und am liebsten wären wir alle in Trikots der Hall of Fame aufgelaufen, du wahrscheinlich als linker Verteidiger mit Drang in die Offensive.“ Willi Döring sei das Archiv des Bezirks und man könne ihm nicht genug danken.

In einer kurzen Rückschau sagte Willi Döring auf seine unnachahmliche Art: „Es hat sich in den ganzen Jahren nix geändert: Politik ist, mit dünnen Bohrern dicke Bretter bohren.“ Aber das wäre letztlich gar nicht schlimm, so funktioniere Politik eben. Über die letzten Jahre als Seniorenvertreter sagte Willi Döring schmunzelnd: „Damals habe ich den Fehler gemacht zu denken, das wäre weniger Arbeit.“

Auch von der politischen Konkurrenz kam Hochachtung. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Hanno Bremer bemerkte mit einem Augenzwinkern: „Wir hatten eigentlich nie Krach“, um mit ein wenig Pathos zu enden: „Willi Döring, es war mir eine Ehre mit dir zusammenzuarbeiten.“

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)