Wer häkelt mit?
„Als nächstes versuche ich eine Maus mit Rock. Vielleicht ist das der Beginn einer wunderbaren Serie.“
Waltraud Loose sitzt am Tisch hinter dem Gartenhaus ihrer Freundin Hildegard am Ende der Heckteichstraße und erzählt anderen Frauen von ihrer Idee, Flüchtlingskindern Kuscheltiere zu häkeln. Die lauschen, haben sich aber bei YouTube schlau gemacht, „damit wir hier nicht ganz blöd dastehen.“ Zum Auftakt der Kuscheltierwerkstatt „von Herzen willkommen“ spendieren Waltraud und Hildegard Düsing-Krems selbst gemachten Aprikosenkuchen und Erdbeer-Himbeer-Joghurt-Torte und berichten, was bisher passierte.
Waltraud Loose hat sich einer geschlossenen Häkel-Gruppe bei Facebook angeschlossen. „Das sind Profis - aber eine einsfünfzig große Figur aus Vierfach-Garn hab’ ich trotzdem nicht geliked, die war hässlich.“ Hildegard Düsing-Krems erklärt unterdessen, dass bei Spendenaktionen auch schon Kuscheltiere gesammelt wurden, „aber unsere Aktion bedeutet, dieses Kuscheltier haben Nachbarn für euch gemacht.“ Hundert Stück für den Anfang wären schon gut, aber soweit ist die Werkstatt noch lange nicht. „Ein Tierchen, ein Püppchen zu häkeln, das ist wirklich nicht so schwer.“ Eine dunkelhaarige Frau zeigt ihren Prototyp und grinst über sich selbst. „Der sieht eher wie ein Koala aus als wie ein Teddy. Mein Sohn hat sich jedenfalls kaputtgelacht.“ Alle widersprechen: „Der ist doch schön!“
Wolle gesucht, Mit-Häkler gesucht! Die Macherinnen schielen auch ein wenig auf junge Leute. „Bei denen liegt das derzeit voll im Trend“, sagt Hildegard und verweist auf ihre 21-jährige Tochter und deren Freundinnen und Gisa zur Nieden hat sogar 16-jährige Jungs häkeln sehen. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, wendet sich an eine der beiden unten aufgeführten Damen. Die Maus ist übrigens schon fertig.