Catalogna Cimata: Ein spontaner Selbstversuch

Zugegeben: Wir hätten ihn fast übersehen. Sieht auf den ersten Blick auch ein bisschen wie Stilmus aus. "Das ist Catalogna Cimata", sagt Nadine Eyckeler, unsere Gemüse-Expertin vom Samstagsmarkt auf dem Hermannplatz strahlend.

Nadine Eyckeler mit ihrer neuesten Entdeckung: Catalogna Cimata. Könnte man im Vorbeigehen glatt für Stilmus halten.

Foto: ho

Die Autorin betrachtet das Gemüse staunend und muss zugeben: Noch nie gehört, gschweige denn gegessen. Prompt reißt Eyckeler ein frisches Blättchen ab. "Probier' mal!" Ein bisschen bitter schmeckt das. Aber nicht so brutal bitter wie etwa Radiccio. Eher angenehm.

Innenansicht einer Punterelle.

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"Die Blätter kann man fein schneiden und dünsten. In Italien sind sie beliebte Zugabe zu Omelett oder auch in einer Quiche." Übrigens ist man verwandt mit dem Chicoree. Was die Bitterstoffe erklärt.

Der Clou allerdings sind beim Cimata die inneren Werte, denn wir haben es hier gewissermaßen mit zwei Gemüse in einem zu tun. Die Blätter sind ein Teil, die Puntarelle der andere. Diese verstecken sich in Form vieler kleiner Röschen am unteren Ende der Pflanze zwischen den Blättern. "Die sollen nicht so bitter sein. Wollen wir probieren?"

Natürlich wollen wir! Schnell ist mit dem Messer eine Punterelle herausgelöst und geteilt. Das Innere ist hohl. Und dann hat Nadine Eyckeler noch eine Idee und rast los. Zurück kommt sie mit einem Trüffel-Salz, das wir vorsichtig auf unsere Punterelle-Hälften streuen. Lecker!

In Italien brät man sie kurz an und serviert sie als Salat mit einer Soße, für die Olivenöl, Salz, Knoblauch und Anchovisfilets püriert werden. Nadine Eyckeler hat das keine Ruhe gelassen und sie macht den Test. Ergebnis: "Null Bitter. Knackig und durch die Tomaten ein wenig süß!"