Kompromisse für Radler

Nach langer Debatte kommt ein eigener Streifen für Fahrräder auf die Oberkasseler Brücke. Radfahrer können sich aussuchen, ob sie auf Rad- oder Gehweg fahren.

Derzeit teilen sich Fußgänger und Radfahrer den Gehweg auf der Oberkasseler Brücke. Am Fahrbahnrand soll nun ein eigener Radweg entstehen.

Foto: pjj

Ein Schild soll künftig darauf hinweisen, dass die Wahl der Spur für Radfahrer frei ist. Das sieht ein Kompromiss vor, den der Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) geschlossen hat.

„Es steht den Radfahrern frei, wo sie fahren möchten. Wer mutig genug ist, fährt auf dem Radstreifen, alle anderen weiter auf dem Gehweg“, erläutert Iris Bürger, Leiterin der Bezirksverwaltung. Dazu soll auch das Tempolimit von bisher 60 auf 50 km/h gesenkt werden.

Zusätzlich sollten auch die Anschlüsse der Radwege von der Brücke an das Radwegenetz geschaffen werden. Diese sollten durch Wege unterhalb der Brücke einen Seitenwechsel ermöglichen, ohne eine Ampel nutzen zu müssen. Pläne für diese Unterführung schiebt der OVA nun auf, bis der Hochbahnsteig an der Haltestelle „Luegplatz“ fertig gestellt ist. Bis dahin sollen Radfahrer weiterhin den Überweg über die Gleise nutzen, um auf dem Kaiser-Friedrich- bzw. Kaiser-Wilhelm-Ring weiter fahren zu können.

Laut einer Hochrechnung fahren jedes Jahr 900.000 Menschen mit dem Rad über die Brücke. Bislang meist auf dem 2,84 Meter breiten Gehweg. „Der zunehmende Radverkehr erfordert eine separate Führung“, lautet die Begründung für die Pläne. Es habe Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrer gegeben.

Die Kosten für die Pläne betragen 375.000 Euro. Noch in diesem Jahr sollen In den Sommerferien zunächst der mit Nägeln abgetrennte Randstreifen auf der Fahrbahn zum Radweg umgebaut und für das übrige Geld das Geländer auf der Brücke renoviert werden.

Vor dem Kompromiss hatte die Bezirksvertretung 4 (Oberkassel, Niederkassel, Lörick, Heerdt) Kritik geäußert. „Zu windig, zu nass, zu gefährlich“, lautete die Kritik von CDU und FDP. Immerhin sei die Brücke für viele Kinder ein Schulweg. Die können jedoch weiter sicher auf dem Gehweg fahren.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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