Randi Blöcker hat seit vielen Jahren einen Organspende-Ausweis. "Ich wollte aber immer mit meinem eigenen Herz begraben werden. Deshalb hatte ich das als Spende-Organ ausgeschlossen. Ironie des Schicksals - das klappt ja nun nicht mehr." Der Humor ist der Düsseldorfer Journalistin nie abhanden gekommen. "Ich lebe heute wieder ganz normal." Doch der Weg dahin war nicht einfach.

Als sie wieder wach wurde, saßen neben ihrer Mutter ein Arzt und ein Psychologe am Bett. Man erklärte ihr ausführlich, dass ihr Herz nicht mehr schlagen kann, dass sie erst einmal mit einer Herzpumpe leben müsse und dass sie ein Spenderherz bräuchte. "Ich dachte, die wollen mich auf den Arm nehmen!"

Als hätte das alles nicht schon gereicht, musste sie dann noch erfahren, dass während ihres Komas ihr Vater gestorben war. An einem Herzinfarkt. "Ich wollte das alles überhaupt nicht glauben", erzählt sie mit ruhiger Stimme. Die Angst sagt sie, die kam erst viel später. Mit der Herzpumpe klappte es prima. Blöcker arbeitete wieder ganz normal, hatte nur einen kleinen Kasten an der Seite hängen. "Für die Akkus von der Herzpumpe." Zweieinhalb Jahre lang. "Irgendwann hatte ich keinen Bock mehr. Das letzte halbe Jahr war nervig. Ich vergaß auf einmal die Akkus. Und ich konnte mit dem Ding nicht duschen."

2012 kommt das ersehnte Spenderherz. Von wem es kommt, bleibt anonym. "Zweieinhalb Jahre hatte ich Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich ein fremdes Herz bekomme", sagt sie. Der Moment, in dem sie es im Ultraschall das erste Mal schlagen hört und sieht ist wieder einer, den sie nicht vergessen wird. "Ich habe geweint vor Glück. Ich hatte mein Leben zurück. Das war mein neues Herz. Mein Geschenk."

Einmal im Jahr muss sie zur Kontrolle. Täglich muss sie Medikamente nehmen. Ansonsten: "Ich lebe und arbeite völlig normal und ohne Beeinträchtigung." Eher beiläufig erwähnt sie im Gespräch, dass wieder ein Eingriff ansteht. "Ich brauche eine Niere." Als sie das verwunderte Gesicht ihres Gegenübers sieht, sagt sie: "Ich freue mich, wenn es klappt. Dann muss ich nicht zur Dialyse. Es ist erstaunlich, wie ruhig ich selber bin, aber ich hatte ja auch schon soviel Glück."

Und wenn das Glück ihr treu bleibt, könnte es diesmal mit einer Lebendspende klappen. Andernfalls könnte es dauern. "Ich kenne jemand, der musste zehn Jahre auf eine neue Niere warten."

Aber das ist ein Gedanke, den Randi Blöcker gar nicht erst zulässt.
center.tv-Moderatorin Randi Blöcker (41) hatte 2010 einen Herzinfarkt. Seit 2012 lebt sie mit einem Spenderherz. Sie sagt: "Es kann wirklich jeden treffen!"