Nachtleben in Köln Clubnacht Ehrenfeld XL
Die Clubnacht Ehrenfeld XL feiert in diesem Jahr ihr fünfjähriges Jubiläum und wird wieder tausende Clubber aus Köln und Umgebung anziehen.
Köln-Ehrenfeld ist eins dieser umtriebigen Szeneviertel mit großer Subkulturdichte, wie es sie in jeder deutschen Großstadt zu finden gibt. Das ehemalige Arbeiterveedel steht für Multikulti, Street Art und eine pulsierende Kreativszene; sein Straßenbild ist geprägt von alten Gewerbe-Immobilien, die Ehrenfeld das gewisse Etwas und seinen wunderbar abgerockten Charme liefern. Kein Wunder, dass auch die wichtigsten Clubs der Kölner Musiklandschaft hier ihr Zuhause gefunden haben.
Um der Ehrenfelder Clubszene, der Kölner Subkultur und ihrem großen musikalischen Spektrum ein Forum zu bieten, beschlossen die drei Veranstalter Jens Gehlen, René Schott und Daniel Bischoff vor fünf Jahren, das Festival Ehrenfeld XL ins Leben zu rufen. Das Event findet zweimal im Jahr statt und lädt Musik- und Clubfans aus Köln und Umgebung ein, sich durch das bunte Ehrenfelder Nachtleben treiben zu lassen. "Wir wollten einfach mal die Musik zusammenfassen, die in Köln, ganz besonders in Ehrenfeld, eine Rolle spielt und sie an einem Abend in verschiedenen, fußläufig beieinander liegenden Clubs präsentieren", erzählt Jens Gehlen. Beim ersten Ehrenfeld XL wurden nur drei Clubs bespielt — allerdings mit sehr großem Erfolg. "Daher haben wir weitergemacht und sind jedes Mal größer geworden. Dieses Mal werden es neun Clubs sein", so Jens Gehlen.
Im musikalischen Fokus bei Ehrenfeld XL steht elektronische Musik, die Veranstalter bemühen sich aber, möglichst alle Musikrichtungen abzudecken, die für die Ehrenfelder Clubszene stehen. Neben Techno und House werden demzufolge auch Acts aus den Bereichen Hip Hop, Jungle, Dubstep, Drum&Bass, Indie oder Charts und Popmusik zu hören sein. Für 18 Euro gibt es ein Bändchen zu kaufen, mit dem man ab 22 Uhr in alle teilnehmenden Clubs kommt. Da es keinen Vorverkauf gibt, kann es allerdings schon einmal sein, dass eine Location schnell gefüllt ist und zeitweise keinen Einlass mehr gewährt. "Das ist aber kein Problem, da die Läden sehr nah beieinander liegen und man sich einfach zum nächsten Club aufmachen kann", erklärt Jens Gehlen.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings schon beim diesjährigen Ehrenfeld XL: Das Underground, eigentlich fester Bestandteil des Festivals, wurde im letzten Jahr abgerissen. Auch zwei weitere Clubs im Veedel mussten Planierraupen weichen, wieder andere wissen nicht, wie lange sie noch existieren werden. Eine Folge der stetig wachsenden Gentrifizierung, die leider auch in Köln-Ehrenfeld längst zum Alltag gehört. "Das Format ist sozusagen endlich. Wohin unsere Reise geht, ist natürlich auch davon abhängig, wie lange die Ehrenfelder Clubs noch geöffnet haben", so Jens Gehlen.
Um die Lücke der drei bereits geschlossenen Läden zu füllen, werden die Veranstalter im nächsten Jahr in die angrenzenden Stadtviertel ausweichen müssen. "2019 werden wir sicherlich noch in der momentanen Form weitermachen können, was 2020 ist, wird sich zeigen."
Wer also das Ehrenfeld XL noch einmal richtig genießen möchte, sollte sich am 29. September unbedingt nach Köln aufmachen.
!29.9., 22 Uhr, Ehrenfeld XL